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Auf einer der nächsten Höhen erreicht man gleichsam einen hohen Scheidepunkt, von
wo man rück- und vorwärts die weiteste bis jetzt gehabte Aussicht in diesem Gebirge
überblickt. In nordwestlicher Richtung zeigt sich das weite schöne Wyoming-Thal, in wel-
chem der Susquehanna fliesst, und rückwärts in entgegengesetzter Richtung eine wilde
Wald- und Gebirgsansicht, wo Kopf hinter Kopf gereiht, nur weite Waldungen ununter-
brochen sich ausdehnen.
Die Landschaft ist auch heute noch herrlich und wild, der Blick in das Wyoming Tal immer
noch fantastisch. Um nicht in den Berufsverkehr nach Wilkes-Barre zu kommen, fahren
wir auf der ruhigeren Laurel Run Road auf der Wied-Route in die Stadt.
Das weite breite Thal mit Ortschaften und einzelnen Wohnungen angefüllt, wechselt an-
genehm mit Wäldern und Feldern ab, der Fluss (Susquehanna) durchströmt es in seiner
ganzen Länge, und zu unseren Füssen lag der freundlich ausgedehnte Ort Wilkesbarre.
Das Wappentier dieser Gegend ist der Bär. In den Vorgärten stehen diese putzigen Gesellen
in allen Größen und Formen, wie Gartenzwerge bei uns. Wilkes Barre hat eindeutig schon
bessere Zeiten gesehen, der Niedergang der Kohlenindustrie hat deutliche Spuren hinter-
lassen.
Um 9 Uhr Abends erblickten wir endlich ein uns freundlich entgegen schimmerndes Licht;
ein einsames Häuschen auf einer freien Stelle lag vor uns. Auf unser Klopfen wurde die
Thüre langsam geöffnet. Wir traten in eine ärmliche Hütte, in welcher zwei Frauen, eine
ältere und eine jüngere am Kaminfeuer sassen. Unsere beiden Wirthinnen waren von sehr
langer Statur und rauchen ruhig aus kleinen thönernen Pfeifen. Sie waren nicht wenig be-
fremdet über den späten Besuch, allein das Feuer wurde sogleich neu angefacht und Wass-
er aufgesetzt. Unser frugales Abendessen, bestehend in Kartoffeln und Kaffee, war bald
vollendet, und wir ruheten in unseren Kleidern auf leidlichen in einer leeren bodenartigen
Halle aufgestellten Betten aus, welche, wie in diesem Lande beinahe immer, für zwei Per-
sonen eingerichtet waren. Dieses Haus gehörte zu Hannover-Township. Die Nacht vergi-
eng schnell und um 6 Uhr des 30. August setzten wir die Reise fort.
Von Hanover geht's nach Hazleton, wobei wir den Solomon Creek passieren. Einige Zeit
später erreichen wir den Nescopeck State Park.
In der Mitte des Thales, gerade vor uns, bildeten etwa 6 bis 7 zu einer breiten Strasse
vereinigte Gebäude das Dorf Lausanne. Jenseit Lausanne erhebt sich ein hoher Berg, der
Breite-Berg (Broad-Mountain), an welchem die Strasse in schiefer Richtung hinauf führt.
Die meiste Zeit fahren wir auf den Originalspuren von Wied, da wir uns zum größten
Teil auf den alten Indianerpfaden fortbewegen, wie wir unschwer an Hinweisschildern
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