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der Umgebung nicht wirklich genießen, da unsere Kräfte mit jedem Kilometer in diesem
hügeligen Gelände zunehmend schwinden. Wir haben keine Ahnung, wo wir sind. Auf
unserer Fahrradkarte gibt es das alles gar nicht und der amerikanische Autofahrer findet
Fahrradfahren scheinbar unnötig. Irgendwann erreichen wir die Landis Mill Road, radeln
einen letzten Hügel hoch und erreichen über den Taylor Drive nach drei Stunden Fahrzeit
Coopersburg gegen 12 Uhr. Wir brauchen ganz dringend Wasser, aber kein Geschäft hat
sonntags geöffnet. Schlecht gelaunt machen wir uns auf den Rückweg. Wir haben keine
Ahnung, welche Straße wir nehmen müssen. Zu unserem Glück kommt Don auf seinem
Rennrad vorbei. Don ist Jahrgang 1961 und lebt und arbeitet die meiste Zeit des Jahres
in Frankreich. Auf unserer Karte ist der Old Bethlehem Pike als eine gerade Strecke nach
Bethlehem eingezeichnet. Lachend sagt Don, dass dieser Maßstab nicht wirklich realistisch
sei. Er bietet uns an, einen Teil der Strecke mit ihm gemeinsam zu fahren. Don biegt irgend-
wann links ab, trotz seiner Hilfe verlieren wir nach einiger Zeit abermals die Übersicht. Un-
sere Stimmung ist wieder auf dem absoluten Tiefpunkt, der Durst quält. Wir fahren unter
der Interstate 78 hindurch, kreuzen kurz darauf die Pennsylvania Route 145. Elke besteht
darauf, dass wir den Oakhurst Drive nehmen. Auf Höhe der Juniper Road schieben wir
unsere Fahrräder längere Zeit eine Anhöhe hinauf, eine echte Strapaze. Ab jetzt geht es
steil den Hügel hinunter. Die Abfahrt ist fantastisch, schlagartig bessert sich unsere Laune.
Die Black River Road zieht sich unendlich hin und zu unserem Entsetzen taucht auf ein-
mal wieder die Interstate 78 vor uns auf. An der Tankstelle Hess können wir endlich un-
seren peinigenden Durst löschen. Erfrischt aber schweigend radeln wir danach in östliche
Richtung weiter. Mitleidig schauen die Autofahrer zu uns rüber. Wieder kreuzen wir die In-
terstate 78, landen nun an der Kreuzung Seidersville Road/Broadhead Court. Nach einem
kurzen, heftigen Wortgefecht erreichen wir wenig später die Pennsylvania Route 378, die
Schnellstraße nach Bethlehem. Todesmutig radeln wir die vierspurige Straße entlang, um
schließlich in einer rasanten Abfahrt das Zentrum von Bethlehem zu erreichen. Kurz nach
16 Uhr kommen wir nach 7 Stunden Fahrt in unserem Hotel an.
Ansehnliche Wälder wechseln in der Nähe des Ortes mit den Feldern der Bewohner ab, und
ein Canal, welchen man aus dem Steinkohlen-Districte von Mauch-Chunk in den Delaware
geführt hat, giebt durch die Menge der vorbeischiffenden Böte der Landschaft Leben und
Nahrung. Eine unserer gewöhnlichen Excursionen während unseres Aufenthaltes zu Beth-
lehem war auch die, längs des Mauch-Chunk-Canals (später Lehigh Canal) auf und ab-
wärts. Ein Damm trennt diesen Canal von der Lecha, an welchem viele schöne Pflanzen
wachsen, die von einer grossen Menge von Fliegenvögeln umschwirrt werden. Der Damm
war an seinen Seiten mit Steinen belegt, in welchen das gestreifte Erdeichhorn in Menge
wohnte. Am Ufer unter den alten Stämmen und von den Baumwurzeln daselbst, sprangen
bei unserer noch so leisen und vorsichtigen Annäherung die grossen Ochsenfrösche ins
Wasser. Gegen über den Höhen am anderen Ufer der Lecha befand sich ein Wald sehr alter
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