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war und man das Wildpret zu zerlegen hatte, so wurde für die Nacht am nördlichen Ufer
angelegt. Mit Ungeduld erwarteten wir den kommenden Tag (7. August), um die sogenan-
nte Pforte der Steinmauern zu erreichen, und der Morgen brach kühl und windig an. Wir
erreichten bald am südlichen Ufer wieder einen schwarzbraunen Thurmfelsen, der sich in
der Mitte der weissen Mauer erhebt und dessen Vorderseite ziemlich eingestürzt und von
einer Menge von Geröllen belagert war. Von diesem Thurme hat man noch etwa 6- bis 800
Schritte bis zu der Stelle, welche gestern eine enge Pforte zu bilden schien. Bevor man sie
erreicht, öffnet sich am nördlichen Ufer ein Bach,
Felsen, genannt die Cit-
adelle, am oberen Missouri (Karl Bodmer)
Lewis und Clarke's Stonewall-Creek (heute Eagle Creek), dessen Bette an der Mündung et-
wa 60 Schritte breit, und an den Ufern mit hohen Pappeln besetzt ist. Ein Adler und mehre
grosse Fliegenfänger wurden hier bemerkt, von welchen die letzteren in den Sandsteinhöh-
len und Ritzen der Hügel vortreffliche Nistplätze finden. Ein kalter Wind bliess uns aus
der Pforte entgegen, jenseit welcher sich wieder ein thurmartiger, aber kleinerer schwar-
zbrauner Felsen zeigte, während die weissen Sandsteinmauern abnehmen und an Regel-
mässigkeit verlieren. Das Bighorn zeigte sich in Menge und wir zählten ihrer über 50 in
einer Heerde.
Wir erstiegen die hohen Höhen, auf welchen wir zwischen die Champignon-ähnlichen
Sandsteingestalten geriethen, die uns in den mannichfaltigsten abentheuerlichen Figuren
umgaben. Sah man in die Thäler hinab, so war alles weiss und schwärzlich-grau gefleckt;
verhärtet und weissgrau zeigte sich der Boden der Hügel und nur einzeln standen ver-
trocknete Pflanzen an ihnen umher, zum Theil jetzt schon ihre Samen tragend. Auf der
höchsten Höhe hatte man eine vortreffliche Aussicht. Wir befanden uns daselbst auf einer
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