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Kapitel XIX Fort-McKenzie und Umgebung
Die American Fur Company war im frühen 19. Jahrhundert die finanzstärkste und politisch
einflussreichste Pelzhandelsgesellschaft der Vereinigten Staaten. 1808 durch Johann Jakob
Astor gegründet, trug die Gesellschaft wesentlich zur wirtschaftlichen Erschließung des
amerikanischen Westens bei. Fort McKenzie (1832-1844) wurde von der American Fur
Company gebaut, um Handel mit den Blackfoot-Indianern zu betreiben. Namensgeber des
Forts war Kenneth McKenzie, Pelzhändler der American Fur Company.
Das Tal des Missouris sieht von der Höhe aus, als ob ein riesiger Pflug eine Furche in
unorthodoxen Windungen durch die ebene Landschaft gezogen hätte. Die Uferlandschaft
fällt über hunderte von Metern sanft ins Tal ab, teilweise durch karg mit Gras bewachsene
rundkuppige Hügel unterbrochen. Das Wohnhaus von Mike Lundy steht am Rand der Ebene
und ist in einem guten Zustand. Das Haus ist in der typisch amerikanischen Ständerbau-
weise erstellt und mit Kunststoff und Aluminium verkleidet, das Dach mit grünen Schindel-
Attrappen und die weiße Fassade mit Holzimitaten. Von der großen Terrasse blickt man
Richtung Osten auf die Ebene und das Tal. Ein Garagentrakt bildet die Grenze nach Süden.
Um das Wohnhaus herum stehen einige Fahrzeuge und landwirtschaftliche Maschinen. Der
Blick von der Höhe auf die braungrauen Tonwände des südöstlichen Ufers ist spektakulär.
Über einen Schotterweg erreicht man das im Tal liegende Farmgelände. Rechts und links des
Weges sind die Flächen eingezäunt. Das Farmland nordöstlich der Schuppen und Werkstät-
ten dominiert fast die gesamte Uferlandschaft. Die Fläche ist wegen der Beregnungsanlagen
kreisrund angelegt. Vor 176 Jahren stand dort das Fort McKenzie. Bäume begrenzen das
Grundstück von Lundy zum Missouri River hin.
Eckige Strohballen sind zu kleinen Bauwerken aufgeschichtet. Eine Menge landwirtschaft-
licher Geräte stehen auf dem Areal, teilweise zugewachsen, ebenso mehrere Schuppen und
Getreidesilos. Öltanks, Trecker, Gabelstapler und andere Nutzfahrzeuge wurden achtlos
abgestellt. Ein mehrere Meter hoher Ofen mit quadratischem Schornstein oder Schlot steht
surrealistisch zwischen all den Geräten. In westlicher Richtung steht eine Baumreihe, vi-
elleicht Obstbäume, daneben einige Sträucher. Ein Gartenhäuschen wirkt unbenutzt. Die
Bäume auf dem Areal sind schon länger nicht mehr beschnitten worden, einige sind
eingegangen, Äste teilweise abgeknickt. Stromleitungen sind an Holzmasten gehängt,
ebenso Lampen. Die westlich der Anlage liegenden Felder wurden abgeerntet, der Boden ist
karg und staubtrocken. Auf den angrenzenden Feldern steht der Weizen halbhoch. Wasser-
tanks werden von einer Pumpstation bedient. Eine Nissenblechhütte verleiht der Anlage ein-
en ureigenen amerikanischen Charme, ausgediente Öltanks rosten vor sich hin.
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