Travel Reference
In-Depth Information
Deni und Merlin, die morgen zu einer achttägigen Kanufahrt den Missouri River flussab-
wärts aufbrechen werden.
Am 9. August ist der Himmel strahlend blau, es weht ein heftiger, frischer Wind. Mit der
Virgelle Ferry setzen wir über auf die Südseite des Missouri Rivers, fahren durch die Feld-
er nach Loma. Halb zwölf. In Ma's Loma Café besorgen wir uns einen Kaffee, bevor wir
uns auf den Weg nach Fort McKenzie machen. Zunächst geht es steil hoch in die Uferland-
schaft des Missouri Rivers. Links führt ein Weg bis zu einer großen Biegung des Flusses,
direkt gegenüber den steilen Tonwänden auf der südlichen Seite. Der Blick auf die Ufer-
wände ist ebenso imposant wie der Blick in das Tal des Flusses. Bei Wied lesen sich die
letzten Meilen bis zur Ankunft in Fort McKenzie so:
Vor dem Anbruche des folgenden Tages (9. August) war ein starker Regen eingetreten, der
abwechselnd auch am Tage fortdauerte, und wobei uns die Moskiten lästig waren. Man
schiffte früh an den über hundert Fuss hohen, oben gelbbraun und unten schwärzlichgrau
gefärbten steilen Thonwänden des südlichen Ufers hinauf, und sah zur Rechten sanft ab-
wechselnde Höhen, von welchen die Cabris entflohen.
Oberhalb der von Wied als „sanft abwechselnd“ beschriebenen Höhen führt die Rowe
Bench Road entlang, ein gut befestigter, trockener Sandweg. Felder und Wiesen prägen
die eintönige Landschaft der Hochebene, einzig die tiefen Einschnitte des Tales des Mis-
souri Rivers verleihen der Szenerie etwas urwüchsig dramatisches. Am Horizont sehen wir
schon die Vorgebirge der Rocky Mountains. Ich fahre an diesem freundlichen Sommer-
tag durch eine schlichte Landschaft zu einem nicht mehr vorhandenen Fort aus den 1830er
Jahren - auf einmal erscheint mir das Ziel meiner Reise sonderbar unwirklich, bizarr.
Allerdings bleibt mir kaum Zeit, diesen Gedanken weiter zu verfolgen, da die Straße plötz-
lich mit großen Pfützen durchsetzt ist, um die ich elegant herumkurve. Ein Pickup kom-
mt uns entgegen, beunruhigenderweise fährt das Fahrzeug am Rand eines Feldes entlang.
Keine zwei Minuten später weiß ich auch warum: Der Weg ist durch ein gewaltiges Wass-
er- und Matschloch unpassierbar. Ich gebe Vollgas und versuche verzweifelt ebenfalls den
Feldrand zu erreichen. Der Motor heult auf, die Räder drehen durch - nichts geht mehr, wir
haben uns fest gefahren. Da hilft nur rohe Gewalt. Ich fahre den Bus hektisch vorwärts und
rückwärts, um wieder frei zu kommen, und tatsächlich, mit tatkräftiger Schiebehilfe Elkes
erreiche ich nach einiger Zeit den Seitenstreifen des Feldes. Uff. Das war knapp. Nach kur-
zem Check der Auspuffanlage setzen wir unsere Reise auf dem Feldstreifen fort, bis nach
einigen hundert Metern der Weg wieder befahrbar ist. Hinter der Naganomi Farm führt der
Brule Way zu der zwei Meilen entfernten Farm von Mike Lundy. Lundy ist Eigentümer
des Landes, auf dem das ehemalige Fort McKenzie stand. Wied beschrieb die Szenerie in
seinem Reisebuch wie folgt:
Search WWH ::




Custom Search