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der Virgelle Ferry abrupt endet: „Approaching Upper Missouri Lewis & Clark National
Historic Trails - Wild and Scenic River“. Wied passierte diese Stelle zwei Tage später, am
7. August 1833, und beschrieb in seinem Reisebuch die braunen, steil aufragenden Ufer-
höhen wie folgt:
Noch immer lief an den Hügeln das weissgraue Sandsteinlager fort, auf welchem ein eben
so mächtiges von Thon und Sand mit Rasenüberzug gelagert war; allein was man hier
Sandstein nennen konnte, war nun meistens schon nicht mehr der rein anstehende Stein,
sondern mit Sandsteinblöcken gemischter, halb verhärteter Thon und Sand.
Auf der Fahrt zurück nach Coal Banks Landing machen wir einen kurzen Halt beim
Antiquitätenladen des Virgelle Mercantile Bed & Breakfast. Eine Dame in den Sechzigern
fragt schnippisch, ob ich Bill sei. Ich frage zurück, ob sie die Bootstour mit Bill Marsik
machen will, was sie bejaht. Ihr Mann ist mindestens genau so arrogant wie sie. Die beiden
kommen aus dem sonnigen Kalifornien und können ihre miese Laune über das hiesige
schlechte Wetter kaum verbergen. Die Vorstellung, bei so einem Wetter sechs Stunden auf
dem Fluss zu fahren, behagt ihnen gar nicht. Zu meiner Erleichterung sehe ich, dass sich
noch ein zweites Paar für die Bootstour bereit macht. Am Bootssteg von Coal Banks Land-
ing treffen wir Bill. Er entschuldigt sich wortreich, dass er nun doch ausgebucht ist. Ich
winke generös ab, sage ihm, dass ich hier bin, um die Tour wegen des schlechten Fotowet-
ters abzusagen. Bill ist erleichtert, und wir verabreden, dass wir per Email einen neuen Ter-
min ausmachen werden.
Big Sandy, Montana. Die Ortschaft hat um die 700 Einwohner und verfügt über einen
kleinen Flughafen und eine Bahnstation mit gewaltigen Getreidespeichern. Wir beziehen
Quartier im Q's Motel an der Judith Landing Road. Die Zimmer sind schlicht und sauber
und werden üblicherweise von Leuten auf Montage oder Vertretern gebucht. Gegen Abend
machen wir eine Exkursion zum Pilot Rock am Missouri River. Unser Ziel erreichen wir
auf der White Rocks Road und bekommen einen ersten Eindruck davon, warum dieser Ab-
schnitt des Missouri Rivers so einzigartig ist. „Welcome Pilot Rock Ranch“. Der Blick in
das Tal und die Flusslandschaft mit ihren schroffen Sandsteinformationen zieht wohl jeden
Betrachter in den Bann.
Wir erstiegen die hohen Höhen, auf welchen wir zwischen die Champignon-ähnlichen
Sandsteingestalten geriethen, die uns in den mannichfaltigsten abenteuerlichen Figuren
umgaben. Sah man in die Thäler hinab, so war alles weiss und schwärzlich-grau gefleckt;
verhärtet und weissgrau zeigte sich der Boden der Hügel und nur einzeln standen ver-
trocknete Pflanzen an ihnen umher, zum Theil jetzt schon ihre Samen tragend. Auf der
höchsten Höhe hatte man eine vortreffliche Aussicht. Wir befanden uns daselbst auf einer
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