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Ehemaliger Lagerplatz
der Gros Ventres des Prairies
sen. Man bemerkte vorzüglich schöne, bis auf ihr Breechcloth gänzlich nackte, sehr roth
gefärbte Männer, wahrscheinlich durch rothbraune Farbe geröthet. Schnatternd und zit-
ternd stiegen sie aus dem Flusse, denn das Gewitter hatte die Luft sehr abgekühlt, andere
ritten zu Pferd an das Schiff, oder hielten sich an den Mähnen und Schwänzen ihres
schwimmenden Pferdes fest. Die mit Tauschartikeln beladenen Lederböte wurden an das
Keelboat gebracht, von einem Schwimmer gezogen und von einem anderen geschoben,
und auf diese Art, sahen wir uns bald dergestalt eingeengt, dass man die Chefs ersuchen
musste, das Schiff zu reinigen. Ihr Zureden hatte in der That die Folge, dass der grösste
Theil der jungen Leute in's Wasser sprang, freilich nur um bald wieder an einer anderen
Stelle das Schiff zu besteigen.
Unsere Lage war nichts weniger als angenehm; denn dieselben Indianer hatten vor ein Paar
Jahren ein Fort an den Grenzen zu Canada gänzlich demolirt, einen Clerk und 18 Personen
getödtet, so wie schon viele andere weisse Leute in jenen Gegenden ermordet. Auch mit
Lewis und Clarke hatten sie Streitigkeiten gehabt und man traute ihnen wenig Gutes zu,
obgleich Herr Mitchill behauptete, dass er immer gerne mit ihnen Geschäfts gemacht und
keine Beweise von der ihnen zugeschriebenen Falschheit gehabt habe. Entgehen konnten
wir ihnen in keiner Art, wenn es ihre Absicht war uns feindlich zu behandeln, und wie
leicht konnte nicht mit diesen rohen Menschen der kleinste Wortwechsel einen Bruch her-
bei führen, wodurch 50 Weisse in den Händen von 8 bis 900 Indianern sogleich verloren
waren; man behandelte sie daher zutraulich und zuvorkommend, und alles gieng glücklich
von statten. Ein frischer Segelwind hatte sich erhoben, der zu unserer Befreiung aus dieser
unsicheren Lage höchst erwünscht war. Doucette war nebst einigen Waaren mit dem Be-
fehle an Land gebracht worden, den Indianern einige Artikel zu vertauschen, und sie so ein-
