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am Uferrande, unter der stark mit Artemisia und spärlichem Grase bewachsenen kleinen
Prairies am Fusse der Berge, Sandsteinkugeln von der Grösse einer Kirsche bis zur Dicke
einer Faust, wie früher erwähnt; allein dort am Cannonball-River waren sie braungelb, hier
aber aschgrau gefärbt. An den Höhen zeigten sich umgebrochene Kiefern und darunter die
niederliegenden Juniperus repens, ohne Zweifel Lewis und Clarke's Dwarf-Cedar, welche
sie in Begleitung der Wild-Onions erwähnen. Nachdem wir während eines heftigen Gewit-
ters mehre Stromschnellen zurückgelegt hatten, erreichten wir den von Lewis und Clarke
sogenannten Thompson's-Creek (heute Birch Creek), den man als die westliche Grenze der
Mauvaises-Terres betrachtet. Der Anblick der Gegend hatte sich hier schon bedeutend ver-
ändert; die Höhen waren mehr flach, das Thal mehr geöffnet und die Flussufer mehr mit
grünen Gebüschen besetzt.
In der Nacht zum 4. August zieht ein heftiges Gewitter über Winifred hinweg. Morgens ist
der Stellplatz mit Pfützen übersät. Der Himmel ist bald wieder strahlend blau und die Luft
angenehm frisch. Bevor wir uns auf den Weg nach Judith Landing machen, besuchen wir
Paul Seilstad in seinem CO-OP Büro. Zum Abschied gibt er mir den Tipp, immer schön
rechts zu fahren. In der Bar haben ihm Leute erzählt, dass ich bei unserer gestrigen Tour
immer in der Straßenmitte gefahren bin. Elke lacht eine Spur zu laut.
Auf der PN Bridge Road halten wir uns nördlich. Der Blick auf den Horizont ist unfassbar
weit, die graubraune Schotterstraße scheint direkt in die Bear Paw Mountains zu führen.
Keine zwei Meilen weiter macht die Straße eine Wendung nach links Richtung Westen bis
zur Hügellandschaft des Judith Rivers. Üppige gelbe Weizenfelder dominieren die Land-
schaft. Zwei Feuerwehrautos brausen mit heulenden Sirenen an uns vorbei, brennende
Weizenfelder müssen gelöscht werden. Der Blick in das Tal des Judith Rivers ist grandios,
die Schluchten der Seitentäler gewaltig. Auf der Straße liegt eine überfahrene Rattlesnake.
Auch tot sehen diese Reptilien noch gefährlich aus. Der State Highway 236 bringt uns in
das Tal des Missouris und des Judith Rivers. „Trucks use lower gear - Chains required
when icy“. Die Steigung beträgt 10%, da heißt es Vorsicht walten lassen beim Bremsen.
„Historic Point ½ Mile“. Vor uns führt die Brücke des State Highways über den Missouri
River, das Tal ist dicht bewachsen und zieht sich wie ein grünes Band durch die braune
Landschaft. Einige Felder sind kreisförmig angelegt. Der Dog Creek und der Judith River
münden im Missouri River. Über die schmucklose Betonbrücke erreichen wir den „Historic
Point The Judith Landing“. Eine Schautafel informiert: „Captains Meriwether Lewis and
William Clark arrived at the mouth of the Judith River May 29, 1805“. Ein paar Kanuten
verstauen ihre Kajaks. Wir stellen uns auf einen in einem Pappelwäldchen gelegenen Stell-
platz des Campingplatzes der Judith Landing Recreation Area, keine fünf Meter vom Mis-
souri River entfernt. Bis auf zwei Angler sind wir allein. Die beiden kommen aus dem fün-
fzig Meilen entfernten Lewistown, Montana, und sind um die 70 Jahre alt. Der eine hat
französisch-kanadische Wurzeln, der andere ist ein original Blackfoot-Indianer. Sie sind
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