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den Wänden niedersetzten. Schon circulirten ihre dicken steinernen Pfeifen mit den langen
platten Röhren, und sie zeigten uns ein dergleichen vorzüglich schönes, mit gelben Pferde-
haaren ausgeschmücktes, welches zum Geschenke für Herrn McKenzie bestimmt war.
Stadtfest in Sidney am 27. Juni. Der Umzug wird von einer Fanfare eingeleitet. Bunt
gekleidete Menschen sitzen auf Umzugswagen und winken in die Menge, eine Menge
Pickups begleiten den Umzug, werben für örtliche Produkte. Dazwischen Traktoren, Pfer-
dekutschen und Reiter mit Hunden. Über Mittag schauen wir uns einige Veranstaltungen
an, alles wirkt etwas bieder und kleinstädtisch. The National Guard sponsert das Mitta-
gessen: Brötchen, Rindfleisch, Kartoffelsalat, Bohnen und Chips.
Rodeo. Fünf Dollar Eintritt. Auf den Tribünen sitzen um die 300 Zuschauer. Die Veran-
staltung ist überraschend kurzweilig. Von 2 Uhr mittags bis 6 Uhr nachmittags sehen wir
eine Menge interessanter Darbietungen, wie zum Beispiel diese: Drei Cowboys müssen aus
einer zwölfköpfigen Rinderherde drei Rinder in eine Koppel treiben. Klingt simpel, ist es
aber nicht. Die Rinder sind nummeriert, jeweils drei haben die gleiche Nummer. Während
die Cowboys in die Arena kommen, ruft ihnen der Ansager eine Nummer zu. Die Männer
müssen nun die Rinder mit den gleichen Nummern von der Herde trennen und in eine Kop-
pel treiben, was nicht ganz einfach ist, da die Herde hektisch vor den heranreitenden Cow-
boys flüchtet. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Aufgabe in drei Minuten erledigt
sein muss, und die gehen schnell vorbei. Erwähnenswert ist auch die Darbietung, wilde
Kühe zu melken: Wieder reiten drei Cowboys in die Arena, zu Fuß folgen ihnen weitere.
Die Kuhherde harrt der Dinge, die da kommen werden. Zeitlimit ist wieder drei Minuten.
Der Ansager gibt eine Nummer durch. Die Pferdecowboys versuchen nun die Kuh mit der
entsprechenden Nummer mit einem Lasso einzufangen. Nachdem dies einem der Reiter
gelungen ist, nehmen zwei aus dem Fußvolk das Tier in eine Art Schwitzkasten, um es auf
dem Boden festzuhalten. Ein dritter Laufcowboy hält das Tier am Schwanz fest, während
ein weiterer sich daran macht, die sich heftig wehrende Kuh zu melken und die Milch in ein
Gefäß zu füllen. Mit diesem Behälter rennt er zum Preisrichter und schüttet vor dessen Au-
gen den Inhalt in einen Messbecher - erst dann stoppt die Uhr. Zum Schluss der Veranstal-
tung findet noch ein Pferderodeo statt. Die Pferde werden durch einen engen Gurt so von
Schmerzen traktiert, dass sie wie wild die tollkühnsten Sprünge machen, um die lästigen
Reiter schnellstmöglich los zu werden. Die Zuschauer machen nicht den Eindruck, als ob
sie sich mit Gedanken an den Tierschutz belasten würden, so lebhaft werden die Wettkäm-
pfer angefeuert.
Während innerhalb des Fortes die Ruhe allmählig wieder eintrat, hatte sich ausserhalb des-
selben eine neue Scene von grossem Interesse gebildet. Die Weiber der Indianer waren
in westlicher Richtung neben dem Forte beschäftigt, flüchtige Jagd- oder Reisehütten von
eingesteckten Stangen und den gegeneinander aufgestellten Hundeschleifen, mit grünen
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