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Kapitel XIII Von Fort-Pierre nach Fort-Clarke bei den Dörfern der
Mandans
Unsere Abreise hatte sich am 5. Juni bis gegen 10 Uhr verzögert, alsdann aber gab man
drei Kanonenschüsse und lief ab. Der Assiniboin war zur Reise aufwärts vollkommen ein-
gerichtet und hatte 60 Mann an Bord. Herr McKenzie war noch im Forte zurück geblieben
und holte uns zu Mittag in Gesellschaft des Herrn Laidlow ein, der uns das Geleite zu geben
wünschte. Wir hatten an einer Insel angelegt, welche bei den Canadiern den Namen der Isle
au village de terre trägt, weil jenseit des sie vom festen Land trennenden Canales ehem-
als ein Dacota-Lager stand. Diese Insel war mit einem beinahe undurchdringlichen Dickicht
von schmalblättrigen Weiden bewachsen, und auf ihrem Sandstrande, wo man die Fusstritte
des Wildes in Menge fand, wucherte ein gelbblühendes, kriechendes Gewächs, so wie eine
Art von Weinranken in dem nahen Dickichte. Dieselben Gewächse fanden wir auch am
Abend wieder, als wir an einer ähnlichen Weidendickung übernachteten, die so dicht und
verwirrt war, dass einer unserer grossen Hunde ein Elkkalb lebendig fangen konnte, welches
man klagen hörte, aber dennoch nachher nicht zu finden im Stande war.
Letzte Besorgungen im Dakota Mart in Pierre. Auf dem Parkplatz des Supermarkts steht
ein Truck, in dem sich Leute über Handfeuerwaffen informieren können. An der Wand hän-
gen martialische Waffen und entsprechendes Zubehör. Im Truck wird nichts verkauft, es
wird nur beraten. Der Verkäufer erzählt, dass sie durchs Land fahren, um die örtlichen Waf-
fengeschäfte zu unterstützen. Zum Abschied klimpert er auf seinem Banjo und singt dazu
eine kleine Ballade.
Wir verlassen Pierre am Freitag, den 5. Juni. Auf dem South Dakota Highway 1804 führt un-
sere Reise über den Oahe Damm weiter Richtung Norden. Der Campingplatz der Cow Creek
Recreation Area verfügt nicht nur über einen Stromanschluss, sondern auch über akzept-
able Waschräume. Das Naturschutzgebiet liegt in einer beschaulichen Fjordlandschaft. In
der Nähe ist eine kleine Siedlung mit Ferienhäusern. Am Bootsanleger stehen jede Menge
Pickups und Bootsanhänger. Innerhalb kürzester Zeit schlägt das Wetter um, es wird frisch
und sehr kühl. Langsam kriecht die Kälte in den Bus. Im Wetterbericht wird für die kom-
mende Nacht vor einem Unwetter gewarnt.
Am 6. früh zeigte der Thermometer 66 ½°. Man war genöthigt einige Waaren auszuladen,
um das Schiff zu erleichtern, und unsere Jäger brachten während dessen interessante Gegen-
stände ein, besonders mehre Vögel, u. a. den grauen Würger, den wir bis jetzt noch nicht
gesehen hatten.
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