Travel Reference
In-Depth Information
dem nordöstlichen Ufer aufwärts, worauf man das Keelboat Maria erreichte, welches eben-
falls festgesessen hatte, von seinen bis an den halben Leib im Wasser arbeitenden Leu-
ten aber wieder flott gemacht war. Während man den Yellow-Stone durch Ausladen er-
leichterte, bestieg ich mit Herrn McKenzie die benachbarten Höhen. Wir kletterten durch
eine benachbarte Schlucht hinauf, erreichten die Grashöhen und endlich die nackten rauhen
Kuppen, welche in der Höhe der vorerwähnten bituminösen Kohlenschicht liegen. Als wir
die nackten sterilen Anhöhen erreicht, die zu der schwarz verbrannten Stratification ge-
hörten, fand ich den Boden gänzlich anders als er mir von unten geschienen. Das Ganze be-
steht aus einem durch Feuer bearbeiteten Thone, der an der Oberfläche zum Theil schwarz
gebrannt ist. Zwischen vier und fünf Uhr, als das Keelboat voran geschifft war, folgte
der Yellow-Stone längs des nordöstlichen Ufers, welches Wände von Thonschiefer, die
genannte Art von Steinmark, Fraueneis und ein schön grünes crystallisirtes Fossil enthal-
ten, welches man am Ufer unter den Bergen in grossen zerbrechlichen Stücken fand. Wir
liefen bei den mit Tüchern bedeckten Waaren vorbei, welche der Assiniboin ausgeschifft
hatte, um sich zu erleichtern, und folgten dem Rande des ebenen Alluviallandes, welches
vor den sonderbaren Hügelketten sich ausbreitet, deren schwarze Mittelschicht von bitu-
minöser Kohle ununterbrochen fort strich. In der Nähe des Dry-River sank die Sonne hinter
dem hier und dort am Ufer verbreiteten Pappelwalde und wir legten für die Nacht an.
Am 24. Mai verlassen wir gegen zehn Uhr den Campingplatz. Bei einem letzten Spazi-
ergang über die Anlage muss ich an die 1980er Jahre denken, als unser VW-Camper in
Amerika eines der modernsten Fahrzeuge seiner Zeit war. Fünfundzwanzig Jahre später
stehen auf den Campingplätzen meist Riesencamper und Monsterbusse.
Der Highway 47 auf der westlichen Seite des Missouris ist eine gut zu befahrene, aber un-
befestigte Straße, die im ewigen Auf und Ab der Hügel fast ausschließlich durch Farmland
führt. Beim Abzweig Landing Creek GPA biegen wir ab, um zum Fluss zu gelangen. Schon
nach wenigen Kilometern ist die Straße modrig und von riesigen Schlaglöchern durchset-
zt. Sofort muss ich an das Auspuffrohr denken. Wenn es einen Schlag bekommt, ist unsere
Reise hier erst mal zu Ende. Der Dry Creek und der Landing Creek fließen einige hundert
Meter zum Fluss hin in einen Fjord. Wir müssen leider wenden, das Risiko einer Auto-
panne ist zu hoch. An dieser Stelle dümpelte die Yellowstone ihrerzeit mehrere Tage vor
sich hin.
Die 47 führt stracks nach Norden. Vor dem White River geht es downhill mit 8% Neigung.
Im Hintergrund leuchtet das silbrigweiße Band des Flusses.
Schon um 5 Uhr des nächsten Morgen (25. Mai) hatten wir den WhiteRiver erreicht, der am
westlichen Ufer in einer ziemlich flachen, grünen, von Weiden- und Pappelgebüschen be-
deckten Gegend mündet. Die umgebenden niedrigen Hügel sind sanft abgerundet, und mit
Prairie-Gras grün bewachsen. Um Mittag 12 Uhr als der Thermometer bei kaltem rauhem
Search WWH ::




Custom Search