Travel Reference
In-Depth Information
Da die Yellowstone in den nächsten Tagen nicht von der Stelle kam, bleibt uns Zeit für
Exkursionen in die Pine Ridge Indian Reservation und Rosebud Reservation sowie in die
Black Hills.
Let's go to the West. Wir überqueren den Lake Francis Case beziehungsweise Missouri
River am 17. Mai auf der State Route 44 über die Platte-Winner Bridge. Der Straßenbelag
ist leicht rötlich, die Straße wenig befahren. Es geht durch Marlboro Country. Pferde,
Rinder und Kühe grasen auf fetten grünen Wiesen und erfreuen sich noch ihres Lebens.
Die Rosebud Reservation war ursprünglich Teil eines Sioux-Reservats, das durch den Ver-
trag von Fort Laramie von 1868 eingerichtet worden war. Wer es gern einsam mag, ist in
diesem Reservat goldrichtig.
„Welcome to Mission“. Ein Schild fordert: „Support our troops“, ein anderes weist den
Weg zur Sinte Gleska University, einer indianischen Universität. Mission ist ein schlichter
Ort mit knapp 1 000 Einwohnern. Immer wieder tauchen Schilder am Straßenrand auf, die
an die Verkehrstoten erinnern: „Why Die?“ „Welcome to the Land of the Sicangu Lakota
Oyate“. Wir haben Rosebud, die Hauptstadt der Reservation erreicht. Der Ort wird von
standardisierten blassblau-grauen Holzhäusern geprägt. In der Nähe des Stadions befind-
et sich ein kleiner Markt, daneben dreht sich ein kleines Plastikriesenrad für Kinder. Die
Toiletten der Tankstelle an der Hauptstraße sind wegen Vandalismus geschlossen. Die Indi-
aner vor dem Tankstellenshop geben ein trauriges Bild ab, stehen dort wie ein Symbol des
amerikanischen Albtraums.
St. Francis, South Dakota. Ein Gebäudeblock erinnert an sozialen Wohnungsbau. Überall
Verbotsschilder, vor allem Alkohol ist untersagt. Das Buechel Memorial Lakota Museum
ist leider geschlossen, dafür hat die St. Charles Borromeo Parish Kirche geöffnet. Diese
katholische Kirche ist insofern interessant, als sie von außen in grellem Helllila gestrichen
ist. Der unfreundliche Priester weist gerade zwei Indianerjungen als Messdiener ein, die
völlig konsterniert dreinblicken. Wir kaufen einem Indianer einen kleinen 30×50 cm
großen Teppich ab, der angeblich von seiner Großmutter gewebt wurde. Er hätte da auch
noch… matt winken wir ab. Der Indianer wirkt verwahrlost und sieht völlig erschöpft aus.
Weiter geht's durch die Vororte Richtung Westen. Braun-weiß gescheckte Indianerpferde
grasen auf Weiden, Farmland sehen wir nicht. Bald durchfahren wir den wilden, einsamen
Crazy Horse Canyon. Der Little White River windet sich mit uns durch das Tal. Auf einem
Grundstück stehen Unmengen von Waschmaschinen, ein surrealistisches Bild in dieser
Bilderbuchlandschaft. Ein PowWow-Platz liegt romantisch auf einer Waldlichtung, links
leuchtet ein Tipi im Sonnenlicht. Auf dem BIA Highway 7 überqueren wir den Little White
River über die Lampert Bridge. Wir fahren nun Richtung Nordwesten. In Parmelee, South
Dakota, finden wir am State Highway 63 endlich eine Tankstelle. Die Bewohner des Ortes
machen einen freundlichen Eindruck, viele junge Menschen sind auf den Beinen. Der Bes-
itzer der Gas Station ist ein Weißer, die Indianer im Shop sind gut gelaunt. Ein Schild an
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