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Wasser. Es sind noch einige Stunden bis zum Feuerwerk. Uns erfasst langsam die
Müdigkeit, denn für uns ist es mitten in der Nacht.
Als die Dunkelheit kam, brannte man auf der Höhe jenseits ein weniger als mittelmässiges
Feuerwerk ab. Mehre Compagnien der Bürger-Milizen hatten schon früher die Strassen
durchzogen, lauter Freiwillige, die sich selbst und zwar sehr kostbar uniformiren. Sehr
auffallend war es, dass die voranziehenden Musikchöre gewöhnlich in bunt gemischter
Bürgertracht einher giengen. Der Yankeedudle, dieses beliebte Volkslied der Americaner,
wurde in mancherlei Richtungen gehört, und es gereicht dieser bunten Volksversammlung
zum Lobe, dass man weder Unanständigkeiten noch Lärm beobachtete. Die Beleuchtung
der hier versammelten Volksmenge von Weissen und Negern gewährte einen interessanten
Anblick, in dessen Genuss wir uns umher drängten, bis uns die Kühlung und Feuchtigkeit
der Nacht nach dem Gasthofe zurücktrieb.
Als das Feuerwerk in den Himmel geschossen wird, liegen wir längst im Bett und schlafen
tief und fest.
Am nächst folgenden Tage zeigte sich uns Boston in seiner gewohnten Handelsthätigkeit,
indem alle Läden nun geöffnet waren. Man brachte heute
Leuchtthurm von Boston
(Karl Bodmer)
unser Gepäcke an Bord eines Schooners, der nach New-York zu segeln bestimmt war, und
ich beschloss die Reise dorthin zu Lande zu machen. Boston, eine ansehnliche, ausge-
dehnte Stadt von über 60,000 Einwohnern machte auf mich im ersten Augenblicke den
Eindruck einer der älteren Städte von England. Die Strassen sind zum Theil lang und
weit, zum Theil ziemlich enge, mit sehr guten Fusswegen von Quadern versehen, die Ge-
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