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In-Depth Information
In einer ehemaligen Lagerhalle sind Gebrauchsgegenstände aus den vergangenen 120
Jahren aufbewahrt, es sieht aus wie auf einem riesigen Flohmarkt. Die Museumsstücke sind
weder katalogisiert noch hinter Vitrinen versteckt. Längst vergessene Gegenstände des täg-
lichen Lebens werden in den Hallen aufbewahrt, von Trockenhauben bis zu Schaufenster-
puppen. Eine zweite Lagerhalle steht voll mit historischen landwirtschaftlichen Maschinen
und Geräten. Zum Schluss besichtigen wir noch ein vollständig eingerichtetes Haus sowie
eine Kirche, eine Schule, eine Post und die Werkstatt eines Schmieds aus der Zeit um 1900.
Nach knapp eineinhalb Stunden verabschieden wir uns vom bescheidenen und freundlichen
Ed Staudemier.
Bei angenehm warmem Wetter machen wir einen Spaziergang durch die Randall Creek
Recreation Area. Der Park ist geprägt durch Pappeln und Zedern und erfüllt von
zahlreichen Vogelstimmen, vom Papageienvogel über Spechte bis hin zu Schwalben. Ein
Hinweisschild warnt: „No Digging or Collecting Artifacts“. Wir verlassen die Randall
Creek Recreation Area am 15. Mai in Richtung National Wildlife Refuge (NWR). Von
Ravinia geht's auf einer Schotterstraße zum Lake Andes. Unweit des Hauptquartiers der
Naturschutzbehörde haben wir direkt am See einen weiten Blick auf das Wasser. Auf
Schautafeln wird Flora und Fauna erklärt. Über einen Deich geht's auf die Westseite des
Sees. Die Monotonie der Ebene vermittelt den Eindruck einer schier endlosen Weite. Das
Straßensystem ist nach Quadraten und Zahlen angeordnet. Bunt bemalte Farmhäuser sind
Farbtupfer in der sonst eintönigen Landschaft. Interessant ist die Konstruktion der Strom-
masten entlang der Straße: Die Kabel werden über Isolatoren an beweglichen Auslegern
entlang geführt.
Geddes wird dominiert von Getreidesilos und macht einen etwas trostlosen Eindruck. Im
Zentrum, besonders an der 4th Street, der ehemaligen Einkaufsstraße, wirkt der Ort wie
eine Geisterstadt. Das Gebäude der First State Bank schreckt jeden potentiellen Bankräuber
ab.
Der South Dakota Highway 50 West führt uns in eine Bucht der Pease Creek Recreation
Area. Der Campground liegt windgeschützt in einer naturbelassenen Landschaft. Nach kur-
zer Suche finden wir einen Stellplatz für unsere Yellowstone, zahlen 14 Dollar und docken
an das Stromnetz an.
Der kommende Tag (15. Mai) zeigte uns in dem Ufergebüsche, hinter welchem sich die
Prairie ausdehnte, viele Spuren eines indianischen Lagers; eine Menge Köpfe von Elken,
Hirschen u.a. Thieren lagen umher, Pferdespuren waren überall zu sehen, und ein gang-
bar nieder getretener Pfad führte durch die Gebüsche. Am Mittag, als der Thermometer
79° zeigte, kam uns der Assiniboin wieder vor, und verschwand wie das Keelboat Maria
aus unseren Augen. Wir befanden uns um 4 Uhr nach Mittag wieder an der Stelle, wo wir
während der Nacht gelegen hatten; mit Hülfe des zurückgesendeten Keelboats, welches
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