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scheinung passte. Wir legten mit der Dämmerung an der vier bis fünf Meilen langen Insel
an.
Am folgenden Tage (28. April) musste man das Schiff etwas erleichtern, um fortzukom-
men, daher wurde das gestern eingenommene Brennholz, so wie andere Gegenstände aus-
geschifft. Ungeachtet der Erleichterung stiess das Schiff bald wieder auf den Grund, und da
man nicht vorwärts kommen konnte, so liess man die Maschine rückwärts wirken, brachte
dann das Dampfschiff an das rechte Ufer und übernachtete hier.
Am 29. April fand man bei Duft, Nebel und Regen hinlänglich Wasser und schiffte ab.
Um 7 ½ Uhr Morgens befanden wir uns bei einer Temperatur von 58° Fahr. an der Stelle,
welche man die Narrows of Nishnebottoneh nennt. Hier, etwas 30 Meilen von seiner
Mündung, kommt dieser Fluss vor der sonderbaren Kalkhügelkette dem Missouri so nahe,
dass zwischen beiden nur noch ein Zwischenraum von ein Paar hundert Schritten bleibt.
12 Meilen oberhalb seiner Mündung theilt er sich in seine drei Quellarme. Man legte am
rechten Ufer an, um Holz zu hauen. Als ich nach dem Schiffe zurückkehren wollte, rief
mir der Steuermann Defond zu, es befinde sich ganz in meiner Nähe eine Klapperschlange,
deren Gerassel er vernehme. Ich suchte nach und fand sogleich das Thier. Nachdem ich
die Schlange durch einige leise Schläge betäubt hatte, setzte ich sie in ein Gefäss, in wel-
chem sich schon ein Heterodon und eine schwarze Schlange lebend befanden, und wo sie
bald ihre Munterkeit völlig wieder erhielt. Alle drei vertrugen sich friedlich mit einander,
wurden aber später sämmtlich in ein Fass mit Branntwein gesetzt, um darin die Reise nach
Europa zu machen. Die eben genannte Art der Klapperschlangen kommt häufig am Mis-
souri vor; allein ich habe daselbst auch nur diese einzige Art beobachtet.
Wegen Mangel an Wasser musste man das Schiff an einer Sandbank zum Theile ausladen
und blieb für die Nacht hier liegen.
Am Morgen des 30. Aprils machte man mancherlei Versuche, um von der Stelle zu kom-
men, sondirte, setzte 30 Mann aus, kehrte endlich aber wieder nach der Stelle zurück, wo
man während der Nacht gelegen hatte. Der 1. Mai brachte uns Regen und dunklen Himmel,
der Wald triefte von Wasser, während der Nacht hatte man darin leuchtende Insecten um-
her fliegen gesehen. Im heftigsten Regen, da ein neues Gewitter herauf gezogen war, bra-
chte man den 15 Holzhauern jenseit des Flusses ihr Essen, Schweinefleisch und gekochten
Mays.
Nach einem Abstecher zum Missouri mit Blick auf Morgan Island setzen wir unsere Reise
am 27. April auf dem State Highway U fort. Die Sicht ist schlecht, die Wolken hängen
tief. Um meiner Chronistenpflicht nachzukommen, machen wir einen Abstecher zum Nish-
nabotna River. Durch die Veränderung des Flussbettes fließt der Fluss heute direkt in den
Missouri River. Vom Watson Access werfen wir wegen des schlechten Wetters nur ein-
en kurzen Blick auf den Fluss, schießen ein Foto und sehen zu, dass wir weiter kom-
men. „People of Iowa welcome you“. Über den Nishnabotna River erreichen wir Hamburg,
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