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(26. April) Von der Mündung des Nischnebottoneh bis zu den Council
Bluffs hinauf zieht sich vor der malerischen Hügelkette eine schmale grüne Prairie hin,
die Mündung selbst öffnet sich zwischen hohen Bäumen am östlichen Ufer. Der Fluss war
ehemals reich an Bibern, welche aber jetzt ausgerottet sind. In der tief hinter den Wald sich
senkenden Abendsonne, welche die Gegend herrlich beleuchtete, hatten wir einen vortreff-
lichen Rückblick auf die violet, sanft-roth und purpurglänzende Hügelkette, während der
breite Spiegel des Flusses und die umgebenden hohen Waldungen wie im Feuer glänzten;
Ruhe herrschte in dieser abgeschiedenen Natur, da sich der Wind gelegt hatte, und nur das
Brausen und Pochen des Dampfschiffes die erhabene Stille unterbrach. Wir übernachteten
in der Gegend von Morgans-Island, wo etwas abwärts ehemals ein Trading-House für die
Nation der Otos gestanden hatte.
(27. April) Am östlichen Ufer zeigte sich die grüne Prairie am Nischnebottoneh, gegen über
Morgans-Island wuchs häufig der Black-Walnut-Baum in den Wäldern. An dem steilen
Flussufer bemerkte man sehr deutlich die mit Thon und Sand abwechselnden Schichten,
oben darauf eine dicke Lage fruchtbarer schwarzer Pflanzenerde, und etwa 8 Fuss tief unter
der Oberfläche ein schwarzes Lager von bituminöser Kohle oder von Kohlenschiefer. Da
wo die weite Prairie links sich an die Holzungen anschloss, trat der Little-Nemaha-Fluss
hervor, bei dessen Mündung der Missouri sehr seicht war. Nachdem unser Schiff heftige
Stösse erhalten, und ein Sturm mit heftigem Regen vorüber gezogen, geriethen wir gegen
Mittag auf eine Sandbank, und man musste das Boot zum Sondiren aussenden; allein der
Wind, der aus der offenen Prairie aus Süd-Westen immer heftiger zu wehen begann, trieb
uns immer tiefer in die Bank hinein. Seine Heftigkeit stieg mit jeder Minute, schon legte er
das Schiff etwas auf die Seite, welchem man dadurch zuvorzukommen suchte, dass man es
mit starken Seilen an die im Wasser liegenden Stämme befestigte. Nach dem Mittagessen
schifften mehre Jäger ans Land, allein kaum war das Boot zurückgekehrt, als der Sturm
plötzlich dergestalt zunahm, dass man für das Schiff in Besorgnis gerieth. Der eine unserer
Schornsteine wurde niedergerissen und man fürchtete für das Verdeck. Die grossen Kasten
auf der Höhe desselben, in welchen sich eine Menge von lebenden Hühnern befanden, wur-
den über Bord geblasen und der grösste Theil ihrer Bewohner ertrank. Unsere befestig-
ten Taue hatten glücklicherweise gehalten, und da endlich die Heftigkeit des Windes et-
was nachliess, hoffte Capitain Bennett das Schiff unter das 20 Fuss hohe steile Flussufer
in den Ueberwind legen zu können; allein der Wind nahm von neuem zu und wir gerieth-
en immer tiefer in die Sandbank. Nach vier Uhr hatte der Wind abgenommen, das Boot
konnte umher schiffen und verlorene Gegenstände auffischen, der Zimmermann stellte den
erlittenen Schaden wieder her. Als eben die Sonne untergieng, erreichten wir eine Insel,
zwischen deren hohen Pappelstämmen das prächtige Abendroth hindurch leuchtete, und
zufällig traf es sich, dass der Name dieser Insel Good-SunIsland vortrefflich zu dieser Er-
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