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Genf, verfügte sie über einen bedeuten-
den Einfluss, der ab der zweiten Hälfte
des 18. Jh. durch das aufblühende Ban-
kenwesen - 1755 wurde die Staatsbank
gegründet, die später als Bank Leu pri-
vatisiert wurde - noch weiter zunehmen
sollte.
Eine dramatische Zäsur erlebte die
Stadt, als 1798 die Franzosen unter Na-
poleon einmarschierten und Zürich zum
internationalen Kriegsschauplatz wur-
de. Unter dem Einfluss Napoleons I. war
die Schweiz wie viele andere europäi-
sche Territorien in die Abhängigkeit von
Frankreich geraten. Die Auseinander-
setzungen zwischen Österreich, Frank-
reich und Russland wurden nicht zuletzt
in der Schweiz ausgetragen und hatten
lang anhaltende wirtschaftliche Folgen
für die Region um Zürich und das gan-
ze Land. So kam es in jener Zeit sogar
zu Hungersnöten. Nach dem Ende von
Napoleons Herrschaft (1813) konnten
allmählich wieder stabile politische Ver-
hältnisse hergestellt werden. Während
des Wiener Kongresses 1815 wurde
die Schweiz als unabhängiger, neutraler
Staat anerkannt.
Mittelalter überflüssig und im Laufe der
Zeit geschliffen.
1833 kam es zur Gründung der Univer-
sität Zürch, 1855 nahm die schon bald
weltberühmte Eidgenössische Techni-
sche Hochschule (ETH) ihren Betrieb auf
- eine Einrichtung, die auf Initiative des
Großindustriellen Alfred Escher ins Le-
ben gerufen wurde. Escher förderte auch
den Bau der Gotthardbahn und war ver-
antwortlich für den Siegeszug der Eisen-
bahn im ganzen Land. 1856 gründete er
die Schweizerische Kreditanstalt (Credit
Suisse), deren Präsident er bis zu seinem
Tod 1882 blieb. Der Tatkraft Eschers zollt
ein aristokratisch anmutendes Denkmal
am 1871 eingeweihten Zürcher Haupt-
bahnhof Tribut.
In der Epoche Eschers wirkte ein ge-
wisser Arnold Bürkli als genialer Stadt-
ingenieur. Er zeichnete sich verantwort-
lich für die Errichtung einer modernen
Wasserversorgung und den Bau mehre-
rer neuer Wohnviertel sowie der Quaian-
lagen. Durch neu entstehende Uferpro-
menaden wuchs die Bedeutung des Zü-
richsees als Erholungsareal und Anzie-
hungspunkt für Besucher und Bewohner
der Stadt.
Die Gründerzeitkonjunktur war in Zü-
rich in vollem Gange, der Reichtum man-
cher Familien explodierte geradezu. Mit
der Gründung der Börse im Jahre 1877
stieg Zürich zum Weltfinanzplatz auf. Die
Entwicklung der Stadt zur Wirtschafts-
metropole schlug sich auch in der Be-
völkerungszahl nieder: 1893 wurden elf
Vororte eingemeindet, wodurch die Ein-
wohnerzahl von 28.000 auf 121.000 ex-
plodierte. Der Raum Zürich entwickelte
sich in dieser Epoche zum international
anerkannten Zentrum der Maschinenin-
dustrie. Dank einsetzendem Tourismus,
der weitere weg zur
wirtscHAftsmetroPole (19. JH.)
Das 19. Jahrhundert brachte erhebli-
che Veränderungen für das Stadtbild
Zürichs, da viele alte Baukomplexe abge-
tragen wurden und im Zuge der Indus-
trialisierung zahlreiche neue Bauten ent-
standen. Nachdem die Stadt unter dem
Einfluss der Pariser Julirevolution im
Jahr 1831 eine neue Verfassung erhal-
ten hatte, in welcher sie ihre Privilegien
gegenüber dem Umland verlor, wurde
der starke Befestigungsgürtel aus dem
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