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sicherten diese Landgewinne durch ein
System von Kastellen, so am Zürcher
Lindenhof und auf dem Münsterhügel in
Basel.
Vom römischen Zeitalter in Zürich kün-
det heute noch der historische Grabstein
des einjährigen Sohnes eines Vorste-
hers der Zollstation am Lindenhof, der
1747 hier ausgegraben wurde. Unter rö-
mischer Herrschaft wurde in der Region
das Christentum um 380 zur Staatsre-
ligion, eine Phase, die jedoch zunächst
nur kurze Zeit andauerte. Nachdem die
Römer um 400 aus Helvetien abzogen,
wurde das Militärlager Turicum wieder
von heidnischen Alemannen besiedelt.
Neben dem Gebiet am Lindenhof blickt
auch der Üetliberg auf eine uralte Sied-
lungsgeschichte zurück, denn bereits
in der Hallstatt-Zeit (zwischen 800 und
450 v. Chr.) gab es dort einen befestigten
Fürstensitz.
verzeichnete man den Ausbau einer
Pfalz auf dem Lindenhof und 1081 fiel
Zürich als eine sogenannte Reichsvogtei
an die Zähringer.
Nachdem dieses Geschlecht 1218 aus-
stirbt, avanciert Zürich zur freien Reichs-
stadt und wird stärker und mächtiger als
die meisten anderen Städte der heuti-
gen Schweiz. Im 13. Jahrhundert wurden
die Stadtbefestigungen als Demonstra-
tion der Stärke und Schutz vor dem Um-
land fertiggestellt. Als im Jahr 1291 die
Schweizer Eidgenossenschaft gegrün-
det wurde, bestand bereits ein Bündnis
Zürichs mit den Waldstätten, den Grün-
dungskantonen der Schweiz.
Doch bald wechselte man die Seiten
und orientierte sich mehr an Österreich.
Der Handel florierte und Produkte aus
Zürich wurden in fast ganz Europa ver-
kauft, während die Bedeutung des Ritter-
tums zu schwinden begann. In diese Epo-
che fällt eine der ersten großen Kunst-
schöpfungen in der Handelsstadt: Ruedi-
ger Manesse und sein Sohn sammeln die
Texte schwäbischer Poeten, im „Manes-
seturm“ unweit des Münsters entsteht so
die berühmte Manessische Liederhand-
schrift, der sogenannte Codex Manesse,
eine Liedersammlung der Minnesänger.
züricH im mittelAlter
Auf Veranlassung des merowingischen
Königs Theudebert machte sich der iri-
sche Mönch Columban daran, die Region
am oberen Zürichsee und am Bodensee
um 610 erneut zu christianisieren. Zu
einem Zentrum des Christentums wurde
Zürich im 9. Jahrhundert, als König Lud-
wig der Deutsche, ein Enkel Karls des
Großen, im Jahr 853 die Fraumünsterab-
tei gründete und seine Tochter Hildegard
als Äbtissin einsetzte.
Parallel zur kirchlichen Bedeutung
wuchs die weltliche, da die Siedlung, an
See und Fluss liegend, ein einträglicher
Zollposten war und immer wohlhaben-
der wurde. Unter der Bezeichnung Turici-
na civitas wurde die Stadt im Jahr 929
erstmals urkundlich erwähnt, um 1000
dAs zeitAlter Von rudolf brun
und HAns wAldmAnn
Infolge sozialer Unruhen wurde am 7.
Juni 1336 unter der Führung des Rit-
ters Rudolf Brun das Zürcher Rathaus
gestürmt und es kam zu gravierenden
gesellschaftlichen Veränderungen, die
die Stadt über Jahrhunderte geprägt
haben. Der Einfluss des Adels wurde ein-
geschränkt, den Handwerkern räumte
man in einer neuen Verfassung politische
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