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Jahre später beschleunigten die Jugend-
unruhen die Entstehung des alternativen
Kulturzentrums „Rote Fabrik“.
Von Konzerten und Theateraufführun-
gen über Performances bis hin zu Aus-
stellungen junger Schweizer und inter-
nationaler Künstler (in der Shedhalle,
www.shedhalle.ch) gibt es hier nichts,
was es nicht gibt.
µ Seestrasse 395, Tel. 044 4855858,
www.rotefabrik.ch, Tram 7, Station: Post
Wollishofen
E siHlCity *
[i10]
D rote fabrik *
[l13]
Eine der jüngsten Attraktionen Zürichs ist
die erst im März 2007 eröffnete Sihlcity,
ein rund 100.000 m² großes Areal, auf
dem alle denkbaren Dienstleistungen
angeboten werden. Wer hier angekom-
men ist, befindet sich bereits im Stadt-
teil Wiedikon und sucht die Adresse des
ultramodernen Komplexes, den Kalan-
derplatz, wahrscheinlich vergeblich im
Stadtplan, denn bis vor Kurzem befand
sich hier nur eine Industriebrache.
150 Jahre lang stand auf diesem Ge-
lände die Papierfabrik an der Sihl, die
1836 gegründet wurde, als der Bedarf
an Papier wegen des explodierenden
Buch- und Zeitungsmarkts enorm stieg.
Viele Eindrücke und Sichtachsen erin-
nern noch immer an diese Industriege-
schichte und das markante Wahrzeichen
von Ort und Epoche bleibt der 60 m hohe
Schornstein. Insgesamt vier Fabrikbau-
ten hat das Team um Architekt Theo Hotz
mit großem Aufwand saniert und damit,
so das Selbstverständnis, eine kleine
Großstadt in der Großstadt geschaffen.
Entstanden ist ein Geschäfts- und Er-
lebniszentrum aus Stein, Stahl und Glas
mit Restaurants und Bars, Läden und
Die legendäre Rote Fabrik, die auf eine
wechselvolle Geschichte zurückblickt,
wurde 1892 nach den Plänen des Archi-
tekten Carl Arnold Séquin als mecha-
nische Seidenweberei erbaut. Wie bei
Industriebauten jener Zeit üblich sorg-
ten entweder Sägezahndächer (soge-
nannte Shedhallen) oder Oberlichtdä-
cher, für die Carl Arnold Séquin und Karl
Löhle das Schweizer Patent hielten, für
die notwendige Tageslichtbeleuchtung
der Fertigungshallen.
Nach mehrmaligem Wechsel der Besit-
zerInnen und zeitweiligem Leerstand er-
warb die Stadt Zürich 1972 die Rote Fa-
brik mit dem Plan, nach Abriss der Ge-
bäude die angrenzende Seestrasse zu
verbreitern. Doch der Heimatschutz und
die Sozialdemokratische Partei schalte-
ten sich erfolgreich mit einer Volksinitia-
tive gegen diese Planungen ein. Die Fab-
rik sollte als Kultur- und Freizeitzentrum
erhalten bleiben. 1977 beauftragte das
Stimmvolk den Stadtrat, eine Vorlage
zur Nutzung der Roten Fabrik als Kultur-
und Freizeitzentrum auszuarbeiten. Drei
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