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Lieder“. Wagner, der ein Liebesverhält-
nis mit Mathilde Wesendonck einging,
machte den Namen Wesendonck durch
seine Werke so unsterblich. Als Otto und
Mathilde Wesendonck Zürich verließen,
verkauften sie ihr Anwesen an die Indus-
triellenfamilie Rieter, die dem Park ihren
Namen gab und ihn erweiterte.
1945 boten die Rieterschen Erben der
Stadt Zürich das wunderschöne Areal
zum Kauf an, das die Stadt schließlich
für knapp drei Millionen Franken erwarb
und für die Öffentlichkeit zugänglich
machte. Am 26. Dezember 1999 fügte
der Orkan „Lothar“ dem Rieterpark gro-
ßen Schaden zu. Viele der alten Bäume
fielen dem Orkan zum Opfer. Dennoch ist
der Park nach wie vor eine der schöns-
ten Parkanlagen in Zürich, in der man gut
und gerne einen halben Tag verschlen-
dern und verträumen kann.
µ Tram 7, Station: Brunaustrasse
„Tristan und Isolde“. Der heutige Besu-
cher findet in der Villa eine erstklassige
Sammlung von Kunstwerken aus Indi-
en, Tibet, Lateinamerika und Ozeanien
vor, die der Wuppertaler Sammler Edu-
ard von der Heydt Mitte des vergangenen
Jahrhunderts der Stadt Zürich vermacht
hat. Hier befindet sich auch das Wahrzei-
chen des Museums, Shiva Nataraja, der
Tanzende Shiva, eine südindische Bron-
zeskulptur aus der Regierungszeit der
Chola-Könige (9.-11. Jh.).
Das wundervolle alte Gebäude der Vil-
la Wesendonck ist unterirdisch mit dem
Neubau der Architekten Alfred Grazioli
und Adolf Krischanitz verbunden. Durch
den außergewöhnlichen Anbau wurde
die Ausstellungsfläche um rund 2500 m²
vergrößert, wobei sich das gesamte Areal
verblüffenderweise unter der Erde befin-
det. Dadurch wurden weder historischer
Baubestand noch die Parkanlage ange-
tastet, lediglich der gläserne Eingangs-
pavillon des uneitlen Baus ist von außen
sichtbar. Im Inneren - bis zu 12 m unter
der Erde - nimmt man behutsam und
ohne schrille Effekte Kontakt zu fremden
Welten auf. Man hat bewusst und in der
Tradition des Hauses auf alles verzichtet,
was die Aura der präsentierten Meister-
werke in ihrer Wirkung beeinträchtigen
könnte.
Zu den herausragenden Werken zäh-
len frühe buddhistische Plastiken aus
China mit Exponaten aus dem 6. und
7. Jh. sowie kostbare Holzskulpturen
aus Westafrika, die die Weltgeltung des
Museums Rietberg mitbegründet haben.
Auch chinesischen Tuschebildern und ja-
panischen Masken des No-Theaters be-
gegnet der Besucher. Im Gegensatz zu
anderen bedeutenden Museen hat das
Museum Rietberg keine verschlossenen
A museum rietberg *** [k10]
Eines der eindrucksvollsten Museums-
areale der Schweiz ist das Museum Riet-
berg, bestehend aus der spätklassizis-
tischen Villa Wesendonck, der lauschi-
gen Parkvilla Rieter und dem „Smaragd“
genannten Erweiterungsbau, der erst
im Februar 2007 eröffnet wurde. Diese
Gebäude liegen auf dem malerischen
Gelände des Rieterparks und bieten für
Freunde der Weltkunst ein zugleich inspi-
rierendes wie erholsames Erlebnis.
In der Villa Wesendonck befindet
sich seit 1952 der Hauptsitz des Muse-
ums Rietberg und zugleich ein kulturge-
schichtlich bedeutsames Anwesen. Hier
nämlich weilte einst Richard Wagner
als Gast von Otto und Mathilde Wesen-
donck und schrieb sein berühmtes Werk
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