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1897 hier ihre Zelte aufschlug, um ihre
Produktion nach Zürich zu verlegen,
ihrem wichtigsten Absatzort. Der bur-
genhafte Charakter der Anlage wurde
damals bewusst geplant: Er sollte an die
bis ins Mittelalter zurückliegende Tradi-
tion der Brauereikunst erinnern.
Als die Kunsthalle Mitte der 1990er-
Jahre ihre alten Räumlichkeiten in ei-
ner Textilfabrik wegen Abbruchs aufge-
ben musste, suchte man nach neuen
Räumen und wurde auf dem Gelände
der alten Brauerei fündig. Wo einst Bier
gebraut wurde, wird seit 1996 Kunst
ausgestellt. Für die Kunsthalle sind die
Räumlichkeiten der ehemaligen Brauerei
ein Glücksgriff, denn die großen Werkhal-
len sind ideal für große Kunstwerke und
noch größere Installationen (s. S. 65).
Aber auch das Löwenbräu-Areal hat
nachhaltig vom Einzug der Kunsthalle
profitiert, denn kurze Zeit später ließen
sich neben der Kunsthalle noch viele an-
dere Galerien und Museen im Löwen-
bräu-Areal nieder wie beispielsweise das
migros museum (s. S. 66) oder die Daros
Collection. Innerhalb kürzester Zeit ent-
wickelte sich das Löwenbräu-Areal so zu
einem weit über die Grenzen der Schweiz
hinaus bekannten Zentrum für zeitge-
nössische Kunst und lockt jährlich ein in-
ternationales, kunstinteressiertes Publi-
kum in die Hallen.
µ Tram 4, 13, Station: Dammweg
besitzt, wurden früher Schiffe, Motoren
und Turbinen produziert - ein florieren-
des Geschäft für den Besitzer Escher-
Wyss, der weltweit exportierte.
Doch irgendwann liefen die Geschäfte
nicht mehr ganz so gut, 1969 wurde das
Traditionsunternehmen von der Winter-
thurer Sulzer AG übernommen, die ihrer-
seits ab 1999 ihre Abteilungen schließ-
lich verkaufte. 1995 wurde die Halle be-
reits unter Denkmalschutz gestellt und
von der Schauspielhaus Zürich AG über-
nommen. Inzwischen hat die Schiffbau-
halle wieder an die alten, glorreichen Zei-
ten anknüpfen können - diesmal aller-
dings auf dem kulturellen Sektor. Denn
seit das renommierte Zürcher Schau-
spielhaus in einer ehemaligen Montage-
halle eine Zweitbühne errichtet hat, auf
der im Gegensatz zum ehrwürdigen The-
ater in der Altstadt überwiegend Experi-
mentelles geboten wird, gilt der Schiff-
bau als kulturelles Herz von Zürich-West,
das den Aufschwung im ehemaligen Ar-
beiterviertel erst beflügelte.
Im Schiffbau findet sich aber nicht nur
die Bühne des Schauspielhauses, son-
dern auch einer der besten Jazzklubs
der Stadt, das Moods (s. S. 58), und das
Restaurant La Salle (s. S. 39), das hin-
ter Glaswänden Platz für rund 200 Gäs-
te bietet und an dessen Decke in pom-
pöser Manier ein riesiger Kristallkron-
leuchter hängt. Im La Salle treffen sich
aber nicht nur Jazzklubbesucher oder
das Theaterpublikum, hier kommt man
auch hin, um gesehen zu werden. Wer
etwas essen will, setzt sich ins Restau-
rant, alle anderen amüsieren sich auch
an der Bar bei einem erlesenen Wein
oder nehmen an der über 8 m langen
Tafel Platz, an der Kleinigkeiten serviert
werden.
W sCHiffbau ***
[i3]
Die wunderbare Schiffbauhalle, die mit
ihrem gelben und roten Sichtbackstein
und den hohen Rundbogenfenstern sofort
ins Auge fällt, wurde 1891/1892 erbaut.
In der schmalen Halle, die eine geradezu
filigran gehaltene Tragekonstruktion
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