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Generationen zuvor wirkte und starb
gleich nebenan in der Spiegelgasse 12
Georg Büchner, der Dichter von „Woy-
zeck“ und „Lenz“.
Klettert man die Spiegelgasse weiter
hinauf, so erreicht man oben den hüb-
schen Napfplatz, der diesen Namen in-
offiziell trägt - ein Schild wird man ver-
geblich suchen. An diesem Ort stoßen
die Spiegelgasse, die Napfgasse und die
Oberen Zäune aufeinander. Den Platz
schmückt ein Brunnen aus dem 16. Jh.
mit einer Figur aus dem Jahr 1937. Das
ursprüngliche Standbild des Brunnens
hatte man gegen Ende des 19. Jh. nach
Bauarbeiten entfernt. Beherrscht wird
der idyllische Platz von einem mächtigen
mittelalterlichen Wohnturm, in dem im
19. Jh. eine Armenschule untergebracht
war - zu den Schülern gehörte auch
Gottfried Keller.
Das älteste Haus am Platz, „Zum blau-
en Himmel“, stammt aus dem 12./13. Jh.
und steht an der Ecke Napfgasse 8/Obe-
re Zäune 19. Vor uns schlenderte übri-
gens bereits ein gewisser Goethe durch
diese Gassen und besuchte in der Spie-
gelgasse 11 seinen Freund Johann Cas-
par Lavater, dessen Familie dort im Haus
„Zum Waldries“ residierte.
Nach weiteren 100 m mündet die Spie-
gelgasse in die Münstergasse ein, nicht
ohne eine letzte Überraschung zu prä-
sentieren. In der Spiegelgasse 1 (an der
Ecke zur Münstergasse) eröffneten am
5.2.1916 Hugo Ball, Tristan Tzara, Mar-
cel Janco und Hans Arp das Cabaret Vol-
taire (s. S. 49). Laut Neuer Zürcher Zei-
tung jener Tage erhielt die Stadt dadurch
eine „interessante und unterhaltende
Geistes- und Vergnügungsstätte“. Inner-
halb kurzer Zeit entstand hier eine Ins-
titution der Anti-Kunst, die in der Geburt
K184 [M7] Öpfelchammer, Rindermarkt
12, www.oepfelchammer.ch, Tel. 044
2512336, Di.-Fr. 11-24 Uhr, Sa.
16-24 Uhr, Tram 3, Station: neu-
markt. in diesem Weinlokal aus dem
14. Jh. ging auch Gottfried Keller ein
und aus. Ungezwungene atmosphäre
und Zürcher Kost machen dieses Tra-
ditionsgasthaus zu einer angenehmen
Bleibe. ideal für Gegner von trendig-
urbanem Chic.
µ Sowohl im hohen, mediterran anmu-
tenden Gastraum wie auch auf der
versteckten Terrasse hinterm Haus
bietet die spaghetti factory (s. S. 39)
Pastavariationen zu sehr erfreulichen
Preisen.
r185 [M7] piadina-bar, niederdorfstr. 2,
Mo.-Sa. 12-24 Uhr, So. 15-20 Uhr,
Tram 4, 15, Station: Rathaus. ein paar
Tischchen drinnen und im Sommer
ein paar Tischchen draußen - das ist
die Piadina-Bar, wo zu Preisen unter
10 CHF leckere Piadinas angeboten
werden. Die Panini-ähnlichen Brote
sind wahlweise mit Gemüse, Pecorino
oder Parmaschinken belegt.
R186 [M7] neumarkt, neumarkt 5,
www.wirtschaft-neumarkt.ch, Tel. 044
2527939, Mo.-Fr. 11.30-14 u. 18-
24 Uhr, Sa. 12-14.30 u. 18-24 Uhr
(bei schönem Wetter ist der Garten am
Sonntag ab 18 Uhr geöffnet), Tram 3,
Station: neumarkt. neben dem Theater
am neumarkt befindet sich dieses lau-
schige Gartenrestaurant, das abends
nur nach Reservierung aufgesucht wer-
den sollte. Die internationale Küche,
eine verwunschen wirkende Baum-
szenerie und das freundliche Personal
haben sich herumgesprochen.
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