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Im Norden befindet sich der
Punto Panorami-
co,
von dem aus man eine wunderbare Aussicht
nach Campese und bis Montecristo hat. Im Inne-
ren befindet sich außerdem die
Kirche San Pie-
tro.
In einem gesicherten Schrein liegen zusam-
men mit anderen
Reliquien
die Hand und der Un-
terarm des Inselpatrons San Mamiliano, der im
12. Jh. hier beigesetzt wurde. Die Reliquien wur-
den nach langen Irrfahrten im 17. Jh. wieder nach
Giglio Castello zurückgebracht. Vor der Kirche be-
findet sich die alte
Zisterne,
die einst die
Medici
stifteten. Der Platz um diese Zisterne war in frühe-
ren Zeiten der zentrale Treffpunkt, die Piazza.
Heute ist dies die Piazza Gloriosa zwischen Fes-
tung und neuer Stadt, wo auch die Busse ankom-
men und abfahren.
Geschichte
Funde deuten darauf hin, dass vor den Römern
schon die
Etrusker
hier siedelten. Die
Römer
selbst nutzen die Insel nur als Sommerfrische, das
Festland um den Monte Agentario war nicht fern.
Als im 5. Jh. die
Vandalen
in Südeuropa einfielen,
flüchteten die Jünger des heiligen Mamiliano hier-
her. 400 Jahre später erhielten die
Zisterzienser-
mönche
von der Abtei Tre Fontane die Insel von
Rom als Geschenk. Aufgrund der Piratenplage im
Mittelmeer überließen diese wiederum die Insel
verschiedenen Geschlechtern, hauptsächlich je-
doch den
Pisanern,
die zwischen dem 10. und
12. Jh. das Castello errichteten. Über einige Besit-
zerwechsel gelangte Giglio in den Besitz der Fa-
milie
Medici,
welche die Insel weiter befestigte. In
der Zwischenzeit hatten die
Piraten
Dragut
und
Barbarossa
die Insel mehrmals heimgesucht und
durch Sklavennahme nahezu entvölkert. Mit dem
Tod des letzten
Medici
1737 gehörte die Insel
schließlich zum
Herzogtum Toskana
und damit
später zu Italien.