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P IANOSA
Pianosa - die Flache, die wie ein Teppich auf dem
Wasser schwimmt und deren höchste Erhebung
nur 28 m hoch ist. Pianosa ist die einzige Insel, die
von Elba aus gut zu erreichen ist. Die beiden In-
seln trennen lediglich 14 km. Im Sommer fahren
nahezu täglich Ausflugsboote von Marina di Cam-
po nach Pianosa, in der Vorsaison nur am Wo-
chenende und bei Bedarf. Besonders im Frühjahr
und Sommer kann es vorkommen, dass Delfine
das Boot begleiten, und auch Wale wurden schon
gesehen. Die Boote legen nach einer ca. 40-minü-
tigen Überfahrt in dem kleinen Hafen an. Um die-
sen herum befindet sich der Ort, welcher ent-
stand, als Pianosa 1856 zur Gefängnisinsel wur-
de. Hier lebten einst die Gefängnisangestellten
und ihre Familien. Es war eine richtige Infrastruk-
tur vorhanden mit Bäcker, Post, Supermarkt und
Kirche. Doch als die Strafanstalt 1998 aufgegeben
wurde, gab es für all jene keine Zukunft mehr, und
sie mussten notgedrungen die Insel verlassen. Vie-
le ließen sich in der Gemeinde von Campo nell'
Elba nieder, zu der Pianosa verwaltungstechnisch
gehört, andere gingen aufs Festland.
In den wenigen Jahren danach haben der Hafen
und der umliegende Ort allmählich ihren einstigen
Reiz verloren. Alles ist verlassen, und erster Ver-
fall wird sichtbar. Oberhalb des Ortes, kurz vor
dem Eingang zum eigentlichen Gefängnisareal,
das vom Dorf durch eine hohe Mauer getrennt ist,
befindet sich ein Gebäude, das einfach nur „Mu-
seo“ genannt wird. Hier haben die ehemaligen
Bewohner in mehreren Räumen Fotos zusammen-
getragen, die von ihrem einstigen Leben im Dorf
und mit der Strafanstalt und ihren Angestellten be-
richten.
Einer der berühmtesten Gefangenen war der
Sozialist Sandro Pertini, der später der älteste
Staatspräsident Italiens wurde (1978-1985). Zu
diesem Zeitpunkt war er bereits 81 Jahre alt, es
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