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C APRAIA
Capraia ist wild und schön zugleich. Nähert man
sich der bergigen, zerklüfteten Insel, macht sie ei-
nen abweisenden Eindruck. Gleichzeitig schickt
sie einem den so typischen Macchiageruch wie ei-
ne Verlockung entgegen. Für einen Badeurlaub ist
Capraia nur bedingt geeignet. Doch wer unbe-
rührte Natur und Idylle sucht, findet sie hier.
Mit 19,5 km 2 ist Capraia nach Elba und Giglio
die drittgrößte Insel des Toskanischen Archipels.
Sie ist die einzige Insel vulkanischen Ursprungs.
Vor ca. 9 Mio. Jahren entstand der erste Vulkan,
dessen Massiv noch heute den größten Teil der In-
sel ausmacht. Lange Zeit hielt man den See Sta-
gnone im Westen für einen Kratersee. In Wirklich-
keit ist er nicht tiefer als 1 m und in einer Boden-
senke entstanden. Er ist der einzige natürliche See
des Archipels, um den in den Frühjahrsmonaten
Teppiche aus wilder Minze blühen. Etwas weiter
südlich befindet sich die Quelle Fontanello, de-
ren Wasser trinkbar ist. Leider ist sie, wie auch der
See, im Sommer oft ausgetrocknet.
4 Mio. Jahre nach dem ersten Vulkanausbruch
stürzte durch ein Erdbeben ein umfangreicher Teil
dieses Vulkanmassivs im Westen ab und versank
im Meer. So ist auch die Küste dort viel steiler und
schroffer als jene an der Ostseite. Gleichzeitig gab
es im Süden einen neuen Vulkanausbruch, und
Capraia erhielt seine jetzige Form. Bei einer Boots-
fahrt um die Insel kann man an einigen Stellen wie
etwa an der Cala Rossa das Aufeinandertreffen
der verschiedenen Gesteine sehr gut erkennen.
Capraias vulkanischer Ursprung erklärt auch ei-
ne der zwei Varianten für die Entstehung des Na-
mens; diese führt ihn auf das etruskische Wort
carpa zurückführt, was „Stein“ bedeutet. Eine an-
dere Erklärungsvariante leitet den Namen von
dem lateinischen Wort capra („Ziege“) ab, was
auch möglich wäre, denn bis vor ca. 200 Jahren
gab es hier noch wilde Ziegen.
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