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L
EGENDE UND
W
ISSENSCHAFT
Eine Legende erzählt, dass
Venus,
die Göttin der Schön-
heit, ein wundervolles
Diadem
trug, bestehend aus ei-
ner großen Perle, die von sechs kleineren umringt war.
Als sie eines Tages badete, wurde ihr dieses Schmuck-
stück durch eine große Welle entrissen. Beim Aufprall
der
Perlen
auf das Wasser verwandelten sich diese in
die sieben Inseln, deren größte heute Elba ist.
Geologisch
betrachtet, ist die Inselgruppe durch das
Zusammentreffen der afrikanischen und europäi-
schen Kontinentalplatte
entstanden. Bis vor 20.000
Jahren waren sie noch Erhebungen am westlichsten Zip-
fel des toskanischen Festlandes. Durch die Erderwär-
mung und die dann einsetzende Gletscherschmelze
hob sich der Meeresspiegel, und es entstand der Toska-
nische Archipel.
G
ORGONA
Das sehr grüne Gorgona ist
die nördlichste Insel
des Archipels und mit 2,2 km
2
auch die kleinste.
Sie gehört zur
Gemeinde von Livorno,
das 37 km
entfernt ist. Die knapp 5 km lange Küstenlinie fällt
steil ins Meer ab und ist wie das gesamte Innere
der Insel sehr
felsig.
Die höchste Erhebung ist die
Punta Gorgona mit 225 m. Auf der Insel wohnen
ca.
300 Menschen,
wovon knapp die Hälfte Ge-
fängnisinsassen sind.
Gorgona ist die einzige Insel im Toskanischen
Archipel, die noch
als Gefängnisinsel genutzt
wird. Daher findet man hier auch noch viel un-
berührte Natur. Die 1869 eröffnete Strafanstalt gilt
heute unter Gefangenen als eine der besten in Ita-
lien. Hier wird der sogenannte
offene Vollzug
praktiziert, d.h., die Häftlinge züchten Rinder und
Hühner, bauen Gewürze, Oliven und auch Wein
an. Der Wohntrakt der Häftlinge befindet sich im
Norden der Insel. Einige von ihnen dürfen auf-
grund guter Führung sogar in eigenen kleinen
Hütten mit Garten wohnen.
