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M ARCIANA
Fährt man auf der Küstenstraße weiter um den
Monte Capanne herum, gelangt man als Nächstes
nach Marciana Alta. Den Zusatz alta („hoch“) er-
hielt der Ort nicht nur, weil er auf 375 m Höhe
liegt, sondern vor allem, um sich vom am Meer lie-
genden Marciana Marina zu unterscheiden.
Marciana gehört zu den ältesten Gründungen
auf Elba und ist einer der wenigen seit der Antike
durchgehend bewohnten Orte. Von den Römern
35 v. Chr. gegründet, erhielt er den Namen „Mar-
cius“. Er wurde von den Pisanern im 11. Jh. befes-
tigt und später zum Familiensitz der Appiani.
Diese hatten nach den Pisanern die Herrschaft auf
Elba übernommen und wählten Marciana auf-
grund seiner exponierten Lage sowie der Befesti-
gung des Ortes und der bereits im 12. Jh. errichte-
ten Fortezza Pisana als ihren Regierungssitz. Die
Festung wurde von den Appiani zwischen 1450
und 1457 weiter ausgebaut und befestigt. Ihren ei-
genen Palazzo errichteten sie nur wenig unter-
halb der Festung. Er ist heute in Privatbesitz und
kann nicht besichtigt werden. Es handelt sich da-
bei um ein eher schlichtes Gebäude am Ende ei-
ner kleinen Gasse, gut an den acht Granitsäulen
zu erkennen. Gleich am Fuße des kleinen Anwe-
sens befand sich la zecca, wo die Appiani ihre ei-
genen Münzen prägten, ein Privileg, das ihnen
Kaiser Maximilian I. gewährt hatte.
Nicht weit davon entfernt kann man die kleine,
schlichte Kapelle San Francesco besichtigen, in
der kaum mehr als zehn Personen Platz finden.
Durch die dicht aneinander gebauten Häuser
macht Marciana einen sehr trutzigen Eindruck.
Die untere Terrasse ist eine Art Aussichtsbalkon,
von dem aus man einen wunderbaren Ausblick
auf die Nordküste genießen kann. Dabei kann
man sich ein Eis, eine Bruschetta oder einen Kaf-
fee schmecken lassen, denn hier finden sich die
meisten Bars und Lokale von Marciana.
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