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Auf Elba interessierte sich nach dem Ende der pisani-
schen Herrschaft lange Zeit niemand mehr für den
Granitabbau im größeren Stile. Die einheimische Bevöl-
kerung nutze das Material lediglich für private Bauten
und Ausbesserungen. Es dauerte bis Anfang des
20. Jh., ehe man sich wieder auf den Elba-Granit be-
sann. In dieser Zeit mussten viele Straßen in Rom, Mai-
land und Florenz erneuert sowie die Hafenbecken von
Livorno und La Spezia befestigt und neu eingefasst wer-
den. Granit war der ideale Baustoff. Abbau und Handel
auf Elba blühten.
Um die Orte Seccheto, Cavoli, San Piero, San Ilario
und Pomonte finden sich überall kleinere Granitstein-
brüche. Mittlerweile sind sie jedoch alle, bis auf einen,
stillgelegt. Der Granit von Elba wurde zwar nicht teurer,
doch in Portugal oder der Türkei konnte man ihn zu
weitaus günstigeren Preisen einkaufen. Heute wird le-
diglich noch in San Piero aktiv Granit abgebaut,
hauptsächlich für den Eigenbedarf, weniges geht auf das
Festland.
Das traditionelle Handwerk der Granitarbeiter, der
scalpellini, stirbt aus. Heute hat man Sprengstoff und
moderne Schneidemaschinen sowie Bohrer zur Verfü-
gung. Eine Handvoll Leute arbeitet noch in der letzen
Granitwerkstatt. Alles junge Leute und ein Lehrmeister,
der schon in den 1950er Jahren sein Handwerk gelernt
hat und den Stein zu lesen versteht.
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