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R IO NELL 'E LBA
Rio nell'Elba ist ein schönes kleines Bergdorf, das
sich an den Hang des Monte Capanello schmiegt.
Es zählt zu den ältesten Siedlungen auf Elba und
leitet seinen Namen von der Quelle ab, die hier
an die Oberfläche tritt (lat. rivus, „ Fluss“) . Das
Wasser fließt so reichlich, dass sich die Bewohner
ein öffentliches Waschhaus leisten konnten und
unterhalb des Ortes das Valle dei Mulini ( Ü „Se-
henswürdigkeiten“) entstand. Zwischenzeitlich
hieß der Ort auch „Rio Castello“, weil die Pisaner
hier eine kleine Festung errichteten. Übrigens ent-
springt die Quelle nicht auf Elba, sondern im über
100 Kilometer entfernten Korsika.
Wie viele andere Orte auch, wurde die kleine
Siedlung Rio nell'Elba im 12. Jh. von den Pisanern
befestigt und hat bis heute seine mittelalterliche
Anlage behalten. Die Hauptkirche San Giacomo,
dem Ortsheiligen gewidmet, wurde zu einer Fes-
tung ausgebaut. Die Häuser reihte man sehr dicht
aneinander, sodass auch hier ein festungsartiger
Eindruck entstand. Die gesamte Stadt wurde zu-
sätzlich noch mit einer Stadtmauer umgeben.
Rio nell'Elba war aufgrund seiner strategisch
günstigen Lage oberhalb des Meeres und den
nahen Eisenerzminen eines der wirtschaftlichen
Zentren auf Elba. Dennoch war es nicht davor ge-
feit, immer wieder von den Piraten überfallen, ge-
plündert und zerstört zu werden. Einen der größ-
ten Anstürme mussten die Bewohner 1534 erle-
ben. Der Pirat Barbarossa zerstörte große Teile
des Ortes, viele Bewohner gerieten in die Sklave-
rei. Das benachbarte Grassera wurde bei diesem
Angriff komplett zerstört ( Ü Exkurs „Das Ende von
Grassera“). Während die „Rionesen“ ihren Ort
wieder aufbauten, holte Kaiser Karl V. zum Gegen-
schlag gegen die Sarazenen aus, griff Tunis an und
konnte viele Sklaven befreien, darunter auch eini-
ge Elbaner. Doch es waren zu wenig, um auch
Grassera wieder entstehen zu lassen. Zur Erinne-
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