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Geschichte
Capoliveri ist einer der ältesten Orte auf der Insel
Elba. Dass schon die Etrusker hier siedelten, be-
stätigt eine erst kürzlich entdeckte Nekropole.
Der Name der Stadt stammt jedoch aus römi-
scher Zeit und geht auf das lateinische „Caput Li-
berum“ zurück. Zum einen kann es übersetzt wer-
den mit „Gipfel bzw. Haupt der Freien“, denn Ca-
poliveri wurde von den Römern als eine Art Ge-
fängnis für Verbrecher, in Ungnade gefallene Skla-
ven und Schuldner genutzt, die sich hier aber frei
bewegen konnten. Genauso gut könnte es aber
sein, dass sich der Name aus dem Kult um den
Gott des Weines, Liber (ein anderer Name für
Bacchus), ableitet. Denn schon damals wusste
man um die Qualität des Weines aus der Gegend
um Capoliveri, die sich bis heute erhalten hat.
Als die Pisaner die Herrschaft auf Elba übernah-
men, gab es hier bereits ein kleines Dorf, das sie
mit einer festungsartigen Anlage versahen, die
noch heute gut zu erkennen ist.
Capoliveri war immer wieder Ziel von Piraten-
überfällen und wurde besonders schlimm 1544
von Barbarossa heimgesucht. Zehn Jahre zuvor
hatte dieser bereits Rio nell'Elba und Grassera
( Ü Exkurs „Das Ende von Grassera“) überfallen,
wobei er viele Gefangene nahm und in die Skla-
verei verkaufte. Viele von ihnen konnte Kaiser Karl
V. kurze Zeit später wieder befreien. Unter ihnen
war eine Frau, die in der Sklaverei von einem
Freund Barbarossas, einem hohen Offizier, ein
Kind empfangen hatte und dieses auf Elba zur
Welt brachte. Als Barbarossa und dessen Freund
Jahre später davon erfuhren, gingen sie bei Porto
Azzurro in der heute nach ihm benannten Bucht
an Land und forderten die Herausgabe des Kin-
des. Der damalige Herr über die Insel, Jacopo Ap-
piani, verweigerte die Herausgabe. Erst als Capoli-
veri von den Piraten in Schutt und Asche gelegt
war, gab er nach und das Kind heraus.
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