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Innerhalb von 14 Tagen war das Gebäude so-
weit hergerichtet, dass
Napoleon
einziehen konn-
te. Abgeschlossen waren die Umbauarbeiten aller-
dings erst im September. Da es auf Elba keine ei-
nem Kaiser entsprechende
Möbel
gab, schickte
Napoleon
einige seiner Gefolgsleute hinüber nach
Piombino aufs Festland. Dort hatte bis vor Kurzem
noch seine Schwester
Elisa
als Fürstin regiert. Aus
ihrem ehemaligen Palazzo wurden Möbel, Kami-
ne, Fußböden und andere Einrichtungsgegenstän-
de nach Elba gebracht.
Durch Umbauten und eine weitere Etage hatte
man in dem Palazzo 30 Räume untergebracht. In
der unteren Etage residierte
Napoleon.
Dort gab
es neben dem großen und kleinen Empfangszim-
mer die Galerie, das Arbeits-, Ankleide- und
Schlafzimmer Napoleons sowie seine
Bibliothek.
Diese ist heute noch mit gut 2000 Bänden be-
stückt, die der Kaiser der Insel Elba vermachte.
Darunter finden sich neben Werken von
Rousseau
und
Voltaire
auch ein bibliophiler Schatz: alle Jahr-
gänge der Zeitschrift „Le Moniteur Universel“ von
1789 bis 1813; diese beschäftigte sich mit der
neufranzösischen Sprache und Literatur.
In der oberen Etage, die von
Napoleons
Lieb-
lingsschwester
Paolina
bewohnt wurde, befand
sich neben einigen Zimmern auch der
Ballsaal.
Von hier oben hat man eine wunderbare Aussicht
auf die Stadt, den Garten und das Meer. Man
kann sich gut vorstellen, welch rauschende Feste
hier einst gefeiert wurden, denn für Amüsement
war
Paolina
bekannt.
In einem kleinen Seitenzimmer ist heute ein al-
tes Feldbett
Napoleons
ausgestellt. Das große
Himmelbett soll in seinem Schlafzimmer im unte-
ren Stockwerk gestanden haben, was bei der
Größe der Zimmer jedoch nur schwer vorstellbar
ist. Die meisten der heute ausgestellten
Möbel
gehören allerdings
nicht mehr zur Originalein-
richtung.
Nachdem
Napoleon
die Insel verlassen
hatte, ist nahezu alles abhanden gekommen.