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Mit dem Beschluss von 1947, die Hochofenanlage
in Portoferraio nicht wieder aufzubauen, wurden
viele Elbaner arbeitslos. Glücklicherweise wurde
die Insel jedoch von Touristen entdeckt, nicht we-
nige davon waren Deutsche. Elba als Urlaubsziel
sprach sich herum, auch wenn die Anreise noch
etwas beschwerlich war. Das betraf besonders
den Westen Elbas, der nur über alte Maultierpfade
mit dem Rest der Insel verbunden war. Als Unter-
künfte dienten anfangs leer stehende Cantinas,
oder es wurden Zimmer vermietet. Doch gerade
diese Ursprünglichkeit und das einfache Leben
machten für viele Besucher den ganz besonderen
Charme der Insel aus. Bereits Anfang der 1950er
Jahre wurde ein Fremdenverkehrsamt auf Elba
gegründet, und die Übernachtungszahlen stiegen
rapide an.
Wer Land am oder in der Nähe eines Strandes
besaß, konnte im Laufe der Jahre immer mehr da-
von profitieren. Bereits 1954 hatte sich innerhalb
von zwei Jahren die Anzahl der jährlichen Über-
nachtungen auf 58.000 mehr als verdoppelt. Ein
wichtiger Grund hierfür war die im gleichen Jahr
eingerichtete regelmäßige Fährverbindung zwi-
schen Portoferraio und Piombino auf dem Fest-
land. Mitte der 1970er waren es schon 700.000
Übernachtungen, in den 1990ern wurde die
Zwei-Millionen-Grenze überschritten, heute sind
es ca. drei Millionen Übernachtungen im Jahr.
Elba ist eines der beliebtesten Ferienziele im
Mittelmeer. Auch die allgemeine Tourismuskrise
zu Beginn der 1990er Jahre konnte daran auf
Dauer nichts ändern. Dennoch begann ein Um-
denken. 1994 gründete sich Elbamiente, eine Ver-
einigung der elbanischen Hoteliers, die sich dem
sanften Tourismus verpflichtet hat. Das bedeute-
te nicht nur eine Verbesserung der vorhandenen
Infrastruktur, sondern auch zunehmenden Um-
weltschutz wie Waldbrandbekämpfung, Müllbe-
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