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Davon künden zahlreiche Weinamphoren, die in
römischen Schiffswracks vor der Küste Elbas ge-
funden wurden. Bereits Plinius der Ältere (ca. 23-
79 n. Chr.) beschrieb Elba als eine Insel, die große
Mengen an Wein produziert. Und schon damals
war das Gebiet um Pomonte im Westen der Insel
die bekannteste Anbauzone. Noch heute sind die
Weinterrassen gut zu erkennen, die sich weit die
Hänge hinaufziehen. Auf 5000 ha Fläche, was ei-
nem Viertel der Insel entspricht, lieferten 32 Mio.
Rebstöcke die Trauben für 123.000 Hektoliter el-
banischen Wein. Der deckte bei Weitem nicht nur
den Eigenbedarf, sondern war gleichzeitig ein
wichtiges Exportgut.
Doch leider fielen in den 1890er Jahren unzähli-
ge Pflanzen der aus Amerika kommenden Reb-
laus zum Opfer. Viele Elbaner verloren durch die-
se Katastrophe ihre Lebensgrundlage und ver-
ließen die Insel. Die Terrassen überließen sie dem
Verfall und der Macchia, eine Entwicklung, die
sich durch den Einzug des Tourismus weiter fort-
setzte.
Im 19. Jh. arbeiteten noch ca. 30 % der Bevölke-
rung in der Landwirtschaft. Heute sind es bereits
weniger als 8 % (bei einer Gesamtbevölkerungs-
zahl von etwa 32.000).
Da ein Teil der Insel in den 1990er Jahren unter
Naturschutz gestellt wurde, gibt es kaum noch
Weideflächen, was auch die Tierzucht zum Erlie-
gen brachte.
Wer heute über die Insel fährt, wird vor allem im
Gebiet um Pomonte und in der Ebene von Campo
nell'Elba noch bestellte Weinberge bzw. Felder se-
hen. Getreide wird noch auf einigen Flächen zwi-
schen Porto Azzurro und Portoferraio angebaut,
Gemüse in privaten Gärten. Die Landwirtschaft
kann das Überleben nicht mehr sichern. Einige El-
baner haben aus der Not eine Tugend gemacht
und bieten nun Agriturismo auf ihrem Land an.
Viele jedoch haben von der Landwirtschaft ganz
in den Tourismus gewechselt.
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