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In dieser Zeit begann auch der Tourismus auf
Elba, denn nicht wenige Reisende kamen eigens
hierher, um den großen Napoleon in seinem klei-
nen Reich zu erleben. Mit den Reisenden kamen
auch Gerüchte und Informationen über Neuver-
bannung und Mordattentate aus Wien, wo der
Kongress zur Neuaufteilung Europas tagte. Napo-
leon, dem einige seiner wichtigsten Getreuen und
auch Soldaten nach Elba gefolgt waren, zögerte
nicht lange. Am 26. Februar 1815 verließ er mit
seiner kleinen Flotte die Insel und griff noch ein-
mal nach der Herrschaft über Frankreich und Eu-
ropa. 100 Tage später unterlag er in der Schlacht
von Waterloo; er wurde nach Sankt Helena ver-
bannt und starb dort am 5. Mai 1821.
Das Risor-
gimento
und das
Königreich
Italien
Während Napoleon auf Sankt Helena begann, sei-
ne Memoiren zu schreiben, tanzte der Kongress in
Wien noch eine Weile weiter, bis sich die beteilig-
ten Großmächte endlich über die Neuaufteilung
Europas einigten. Elba wurde wieder dem Groß-
herzogtum Toskana zugeordnet, welches Ferdi-
nand III. von Lothringen regierte.
Das Leben der Elbaner hatte sich mittlerweile
deutlich verändert. Zum einen hatten die Refor-
men und Aktivitäten Napoleons die Lebenssitua-
tion sehr zum Positiven gewendet, zum anderen
gab es keine Piraterie mehr im Mittelmeerraum.
Die Bevölkerung Elbas wuchs und kümmerte sich
um Landwirtschaft, Weinanbau und Erzabbau.
Wie überall in Europa, begann auch in Italien
Mitte des 19. Jh. eine nationale Befreiungsbewe-
gung, das Risorgimento („Wiedererstehung“), das
sich gegen die Fremdherrschaft der Habsburger
und Bourbonen richtete. 1861 wurde das neue
Königreich Italien unter Vittorio Emanuele II. ge-
gründet, dem sich auch die toskanischen Inseln
anschlossen. Bei der Volksabstimmung über die
Vereinigung mit der verfassungsmäßigen Monar-
chie stimmten die Bewohner der Inseln mit 4226
Stimmen dafür und mit 19 dagegen.
 
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