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Geteilte
und
wechselnde
Machtver-
hältnisse
Die
Medici
waren auf dem besten Weg, ihre Posi-
tion im Archipel weiter auszubauen, was die
Spa-
nier
verhindern wollten, indem sie die
Appiani
-
als einzig möglichen und verfügbaren Gegenpol
-
wieder in Amt und Würden einsetzten und die
Macht der
Medici
auf die Stadt Cosmopoli be-
grenzten. Leider blieben weitere männliche Nach-
fahren in der Familie der
Appiani
aus, und so er-
klärten die Spanier 1603
Porto Longone
(
Ü
„Porto
Azzurro“) zur spanischen Garnison und begannen
mit dem Bau der Festung Fortezza di San Giaco-
mo. Der Rest der Insel gehörte weiterhin zum
Fürstentum Piombino. Als die letzte Nachfahrin
der
Appiani
1635
Nicolo Ludovisi,
den Neffen
Papst Gregors XV.,
heiratete, ging das kleine Fürs-
tentum in dessen Familienbesitz über.
Im
Spanischen Erbfolgekrieg
(1701-1714) gab
es auch auf Elba Auseinandersetzungen zwischen
den spanischen Habsburgern, den Bourbonen
und Österreichern. Doch auch wenn die Bourbo-
nen über die Habsburger siegten, so blieb das
dreigeteilte Machtverhältnis auf Elba vorerst beste-
hen. Mit dem Tod des letzten
Medici, Gian Gasto-
ne,
ging das Großherzogtum Toskana 1737 an
Franz von Lothringen
über, Ehemann von
Maria
Theresia
und später deutscher Kaiser. Der spani-
sche Herrschaftsbereich fiel 1759 an die
Bourbo-
nen in Neapel
(
Ü
„Porto Azzurro“).
1794 wurde die Insel von den
Franzosen
be-
setzt, die zuvor schon Korsika vereinnahmt hatten.
Um diese Macht zu schwächen, eroberten die
Engländern Elba, verloren die Insel aber wieder an
die Franzosen. Mit dem
Frieden von Amiens
wur-
de das Tauziehen um die Insel 1802 beendet, sie
wurde Bestandteil der jungen französischen Repu-
blik. Im gleichen Jahr wurde
Napoleon
auch Kon-
sul auf Lebenszeit.
Napoleons einstige Residenz,
die Villa dei Mulini in Portoferraio