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zwar zurück, doch die pisanische Vorherrschaft im
Tyrrhenischen Meer war gebrochen.
Die
Appiani
und Piraten
Mit dem Niedergang der Seerepublik Pisa fiel Elba
dem Fürstentum Piombino zu und damit der Fa-
milie der Appiani. Diese hatte 1392 durch hinter-
hältigen Mord die Macht in Pisa an sich gebracht,
und nur wenige Jahre später verkaufte sie große
Teile der Toskana an den Herzog Visconti von
Mailand. Für sich behielten sie das kleine Fürsten-
tum Piombino, zu dem neben Elba auch Pianosa
und Montecristo gehörten. Als Regierungssitz
wählten sie Marciana auf Elba. Gute 200 Jahre
herrschten sie über ihr kleines Reich und erhielten
sogar das Recht zur eigenen Münzprägung. Aller-
dings fielen schon bald wieder die Sarazenen über
die Insel her, und die Appiani vermochten es nicht,
die Insel zu schützen. Am meisten gefürchtet wa-
ren die Schiffe des Piraten Chaireddin Barbaros-
sa, der 1534 die Insel überfiel und das kleine
Bergdorf Grassera ( Ü „Rio nell'Elba“) bis auf die
Grundmauern niederbrannte. Viele Bewohner El-
bas wurden gefangen genommen und auf den
Sklavenmärkten in Nordafrika verkauft. Nur ein
Jahr später, 1535, holte Karl V. zum Gegenangriff
aus, griff Tunis an und befreite 22.000 Christen.
Doch die Piraten überfielen Elba immer wieder
und zerstörten mehrere Orte.
Die Medici
Als der letzte männliche Appiani starb, erwarben
die Medici 1548 von Karl V. die Insel Elba für eine
enorme Geldsumme, die dieser für seine Feldzüge
dringend benötigte. Damit weiteten sie ihre
Macht vom Festland auf den Archipel aus; sie
machten sich sofort an die Befestigung von Fer-
raia, dem heutigen Portoferraio, das schon da-
mals den Status einer Inselhauptstadt hatte ( Ü
Ortsbeschreibung). Die Stadt wurde in „Cosmo-
poli“ umbenannt und innerhalb kürzester Zeit so
gut befestigt, dass sie nie wieder von Piraten ein-
genommen werden konnte.
 
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