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PATH - Torontos Underground City
Kanadas Winter sind bekanntlich
lang, kalt und schneereich. Kein
Wunder, dass in vielen kandischen
Großstädten ein überdachtes Wege-
netz entstanden ist, das wetterunab-
hängiges Bummeln erlaubt. Toronto
verfügt schon seit über 100 Jahren
über ein Tunnelsystem, das längst zu
einer eigenen „Underground City“ ge-
worden ist.
Das ausgedehnte unterirdische
Wegenetz von Toronto wird offizi-
ell als „PATH“ bezeichnet und bil-
det eine „Stadt im Untergrund“.
Zwischen Yonge Street × und Uni-
versity Avenue sowie CN Tower É /
Union Station Ñ und Dundas Street
sind auf insgesamt 28 km an die 50
Bauten, darunter sechs Hotels, fünf
Subway-Stationen und etliche Ein-
kaufszentren, insgesamt rund 1200
Shops, Restaurants und andere Ser-
viceeinrichtungen durch unterirdi-
sche Fußgängertunnel und Laden-
passagen verbunden. Dieses Sys-
tem der Gänge oder pathways, das
als größtes unterirdisches Einkaufs-
zentrum sogar im Guinness Buch
der Rekorde steht, macht Toronto
zu jeder Jahreszeit und bei jedem
Wetter zum idealen Shopping- und
Sightseeing-Ziel.
Der erste Fußgängertunnel war be-
reits im Jahr 1900 entstanden und
verband die drei Filialen des damals
führenden Kaufhauses T. Eaton Co.
miteinander. 1917 folgten weitere
fünf pathways und im Jahr 1927 wur-
den das Royal York Hotel (heute Fair-
mont Royal York Hotel Ò ) und die ge-
genüberliegende Union Station unter-
irdisch verbunden. Danach trat eine
längere Baupause ein, erst in den
1970er-Jahren kam es zur einer Ver-
bindung von Richmond und Adelaide
Street (inklusive dem Sheraton Cen-
tre Hotel) durch neue Tunnel.
Im Jahr 1987 übernahm schließlich
die Stadt das unterirdische Wegesys-
tem und begann mit seiner Auswei-
tung auf derzeit 27 km Länge. Heute
wird PATH an einem Wochentag von
über 100.000 Menschen frequen-
tiert, rund 10.000 sind es an Wo-
chenenden, da dann die Büros und
viele Cafés und Geschäfte geschlos-
sen sind.
Das gesamte Netz ist inzwischen
derart labyrintisch geworden, dass
selbst Einheimische manchmal Pro-
bleme haben, sich zurechtzufinden.
Dabei sind die Zugänge - über Sub-
way-Stationen und Attraktionen wie
die Hockey Hall of Fame Ó oder die
Roy Thomson Hall (s. S. 25), durch Ho-
tels und an Straßenecken - klar ge-
kennzeichnet und die Routen selbst
durch verschiedene Farben (Gelb,
Blau, Rot und Orange) markiert. Gera-
de an Wochenenden kann es jedoch
passieren, dass ein Gang, der durch
eines der Bürohochhäuser führt,
plötzlich gesperrt ist.
Das nördliche Ende des Tunnelsys-
tems bildet derzeit der Toronto Coach
Terminal (Busbahnhof, 610 Bay St.),
das südlichste das Air Canada Cen-
tre Ë , während im Westen das Cana-
dian Broadcasting Centre (250 Front
St. W) und das Metro Toronto Conven-
tion Centre (255 Front St. W) die Eck-
punkte darstellen. Es liegen bereits
Pläne vor, PATH weiter auszubau-
en: So sollen z. B. zukünftig das Four
Seasons Centre for the Performing
Arts und der CN Tower angeschlos-
sen werden.
µ Weitere informationen und eine
Übersichtskarte findet man unter
www.toronto.ca/path.
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