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nen Militärposten und eine neue Pro-
vinzhauptstadt namens „York“ aufzu-
bauen.
Schon lange vorher hatte der Ort
am See den Indianern - in Kanada
„First Peoples“ genannt - als Treff-
punkt und Handelsplatz gedient.
Auch der Name „Toronto“ leitet sich
von einem indianischen Wort ab: Die
Huron-Indianer verstanden darunter
„Treffpunkt“, die Mohawk bezeichne-
ten so die den zentralen Platz mar-
kierenden Pfosten am Seeufer. Das
Gelände hatte ein britischer Verwal-
ter schließlich 1787 im sogenann-
ten Toronto Purchase von den hier
lebenden
of York und Sohn des damaligen Kö-
nigs George III.
Dann erschütterte ein neuer Kon-
flikt mit dem südlichen Nachbarn die
junge Kommune: Im War of 1812, in
dem sich die USA und die britische
Krone um die kanadischen Besit-
zungen stritten, geriet York unter Be-
schuss. Das Fort und die Stadt wur-
den 1813 von US-Truppen besetzt
und teilweise zerstört. Dank der Hilfe
indianischer Völker, die die Expansi-
on der USA mit Missfallen beobachte-
ten, konnten sich die Kanadier gegen
den Druck der südlichen Nachbarn
behaupten. Angeführt wurden die In-
dianer vom legendären Tecumseh,
der deshalb bis heute in Kanada als
Nationalheld verehrt wird. Beim Frie-
densschluss 1814 war deshalb ein
unabhängiger Indianerstaat südlich
der Great Lakes geplant - eine Idee,
die bei den Verhandlungen schließ-
lich fallen gelassen wurde.
Als York 1834 zur Stadt erklärt
wurde, nannte man sich von nun an
„Toronto“ und wählte William Lyon
Mackenzie zum ersten Bürgermeis-
ter. Er war es, der 1837 eine Revol-
te gegen die britische Verwaltung
anführte, um für mehr Rechte zu
kämpfen. Der Aufstand scheiterte
und Mackenzie floh in die USA, kehr-
te aber 1849 nach einer Amnestie
zurück.
Unterdessen wuchs Toronto lang-
sam zum neuen Zentrum der Provinz
Ontario heran und entwickelte sich
zum „Tor in den Westen“. Auch das
große Feuer von 1849, das große
Teile der Stadt zerstörte, konnte den
Boom nur kurzfristig bremsen. Die
Stadt wurde danach in Stein wieder
aufgebaut und schon um 1900 ver-
zeichnete man rund eine Viertelmilli-
on Einwohner. Der Uferbereich wur-
de aufgeschüttet und das alte Zen-
Mississauga-Indianern
erworben.
Die Unabhängigkeitserklärung der
13 Kolonien am fernen Atlantik soll-
te auch die Region am Lake Onta-
rio betreffen, da viele Königstreue in
den nördlichen Besitzungen der bri-
tischen Krone Zuflucht suchten. So
kam es 1791 zu einer Neuordnung
der verbliebenen britischen Kolo-
nien: Lower Canada umfasste das
Kernland des einstigen Neufrank-
reich und heutigen Québec, dazu ka-
men die neu geschaffenen Verwal-
tungseinheiten Upper Canada (heute
Ontario), New Brunswick, Nova Scotia
und Newfoundland. Und dann war da
noch „Rupert's Land“, die noch kaum
erforschten Weiten des Nordens und
Westens Kanadas mit nur wenigen
Handelsposten.
In Upper Canada sollte Gouverneur
James Graves Simcoe, ein hoch de-
korierter britischer Offizier, eine neue
Hauptstadt aus dem Boden stamp-
fen. Er wählte den Landstrich, den
man schon Jahre vorher den Missis-
sauga abgekauft hatte, und ließ dort
ab 1796 Fort York und östlich davon
die kleine Hauptstadt York errichten.
Damit ehrte man Frederick, den Duke
 
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