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Nachtleben
Die karibische Nacht bricht schnell herein, wie im-
mer in den Tropen. Eben noch schien gleißend die
Sonne, dann kurze Dämmerungsphase, und schon
regiert stockfinstere Nacht. Spätestens um 19 Uhr
ist es dunkel, das Nachtleben kann beginnen.
Grundsätzlich dürfen wohl drei Szenarien unter-
schieden werden: das Nachtleben in kleineren
Orten ohne großen touristischen Einfluss, dann in
Orten mit starkem Einfluss (Sosúa beispielsweise)
und schließlich in reinen, abgeschotteten Touris-
tenorten wie Punta Cana.
Dominikaner benötigen für ihr Nachtleben ins-
besondere einen Ghettoblaster oder ein Autora-
dio, wobei dieses Wort eine schamlose Untertrei-
bung für die High-Tech-Anlagen ist, die sich einige
in ihre Autos eingebaut haben. Da wird dann die
Heckklappe geöffnet, auf der Ablage stehen fern-
sehergroße Boxen, und die Jungs fahren im
Schritttempo durchs Viertel. Natürlich mit bis zum
Anschlag aufgedrehter Merengue-Musik und ei-
ner Flasche Rum, ebenso natürlich. Und wenn 20
Meter weiter der nächste Wagen steht, mit ähnli-
chem Equipment und mit genauso lauter Musik,
stört sich niemand daran. Rum gibt es in jedem
Colmado, und diese Geschäftchen haben lange
geöffnet, der Nachschub wird nicht ausgehen.
Auch hier spielt Merengue, irgendwer tanzt selbst-
vergessen, die anderen unterhalten sich über
Gott-weiß-was, jemand kauft ein Kilo Reis und
bleibt gleich da, der Nachbar schaut nur mal vor-
bei, und alle nippen am Glas.
Wer etwas Spanisch kann und sich hier zugesellt,
wird ruck-zuck integriert. Natürlich muss der Grin-
go viele Fragen beantworten, aber auch seine
Trinkfestigkeit unter Beweis stellen. Vorsicht also!
In vielen Orten ist diese „Freiluftkneipe“ beinahe
die einzige Möglichkeit, einen „Feierabenddrink“
einzunehmen; richtige Bars sind zumindest in klei-
nen Orten selten zu finden und für viele auch
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