Travel Reference
In-Depth Information
gar eine oppositionelle Haltung einzunehmen. Etwaige Verdächtige lan-
deten im Gefängnis oder verschwanden ganz einfach. Allein 1959, also
kurz vor dem Ende der Diktatur, wurden 2000 Menschen verhaftet und
verschwanden hinter Gefängnismauern. Trujillo schien unangreifbar fest
im Sattel. Auf diese Weise wurde er immer reicher und mächtiger. Trujil-
lo war mittlerweile in einer Position, in der er sich nahezu alles erlauben
konnte. Er schlug sich sogar 1936 selbst für den Friedensnobelpreis vor.
Durch die europäischen Kriegsereignisse profitierte das Land, denn
die Nachfrage nach Zucker stieg. 1947 war das Land schuldenfrei, und
der Trujillo-Clan zählte zu den reichsten Familien der Welt. Er fuhr in
den folgenden Jahren einen strammen antikommunistischen Kurs, was
von den USA aufgrund der Ereignisse um Kuba nur unterstützt wurde.
Trujillo war allgegenwärtig. Nicht nur, dass der höchste Berg seinen
Namen trug, auch die Hauptstadt wurde umgetauft und das Portrait des
Diktators hing überall, auf Plätzen, in Amtsstuben, in Hotelfoyers.
Obwohl er 31 Jahre herrschte, bekleidete er das Präsidentenamt offi-
ziell nur von 1930 bis 1938 und von 1942 bis 1952. 1952 übernahm sein
Bruder Hector Trujillo das Amt, doch dies war mehr offizieller Natur. Tru-
jillo kontrollierte mittlerweile etwa 60 Prozent der Zuckerproduktion, er
besaß mehrere Raffinerien, Farmen und Hotels. Was ihm nicht gehörte,
wurde von anderen Familienmitgliedern kontrolliert, ein Staat war zum
Familienbetrieb geworden.
Trujillos Söhne genossen Narrenfreiheit, besonders sein Lieblings-
sohn Ramfis. In über 30 Jahren häufte der Clan ein riesiges Vermögen
an, man schätzt es auf 700 Mio. US-Dollar. In den letzten Jahren seiner
Macht begann Trujillo sein Vermögen ins Ausland zu transferieren, und
nach und nach setzte sich seine Familie ab. Ramfis war einer der Ersten,
die ins Ausland geschickt wurden. Er sollte in den USA eine militärische
auch noch gibt, dröhnt Merengue, je lauter desto
besser, und alles wird übertönt von den Werbeslo-
gans der Kaufhäuser, die blechern aus riesigen
Lautsprechern scheppern. Die Käufer tauchen in
diesen Ameisenhaufen ein, turnen zwischen den
Händlern herum, umschiffen Hindernisse, ignorie-
ren traumhafte Angebote von drei Bleistiften zum
Preis für einen oder von „dos por cien“, zwei ir-
gendwas für hundert Pesos, bleiben dann doch
stehen, begutachten eine Ware und verursachen
dadurch einen Stau. Andere schlenkern um dieses
neue Hindernis herum, geraten in das Fahrwasser
der Entgegenkommenden.
Wer hier eintaucht, sollte das Bad in der Menge
lieben und seine Taschen gut festhalten! Gringos
fallen sofort auf, und für Taschendiebe gibt es kei-
Search WWH ::




Custom Search