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Frauen integrieren sich auch immer mehr in der
Politik und sind im Senat sowie in der großen
Kammer schon ansehnlich vertreten. Die Parteien
sehen für die Abgeordneten-Wahlen vor, dass
25 % der Sitze von Frauen besetzt werden sollen.
Verschiedene Ministerien wie das Bildungsminis-
terium oder das Ministerium für Höhere Bildung,
Wissenschaft und Technologie werden von Frau-
en geleitet. Und auch das ist gar nicht so selbst-
verständlich: Es gibt ein eigenes Frauenministeri-
um, natürlich geleitet von einer Frau.
Weiterhin besetzen Frauen Top-Positionen in der
Privatwirtschaft, leiten Unternehmen, fungieren
als Anwälte und Richterinnen. Das Gesundheits-
wesen beschäftigt mindestens so viele Frauen wie
Männer.
Was auf mich den größten Eindruck hinterlässt,
sind die unzähligen ledigen Mütter, die auf ir-
gendeine Weise ihre Kinder aufziehen. Eine we-
nigstens bis jetzt unzulängliche Justiz begünstigt
mit wenigen Ausnahmen die Männer, ihre Frauen
sitzen zu lassen. Verschwinden die Männer und
weigern sich, für den Lebensunterhalt der Frau
und Kinder aufzukommen, bleibt dieses Problem
der Frau überlassen. Die Kinder sind dann meist in
der Obhut der Großmutter oder einer Tante, die
Mutter übernimmt irgendeine Arbeit in der Zona
franca (zollfreie Industriebetriebe), als Haus-
mädchen oder, im schlimmsten Fall, Prostituierte.
Und das alles nur, um ihre Kinder ernähren zu
können.
Der Wunschtraum vieler lediger Frauen bleibt,
einen Europäer kennen zu lernen, auch in der An-
nahme, dass die soziale Zukunft dann gesichert
sei. Leider enden viele dieser Verbindungen mit
Europäern nicht wunschgemäß, das europäische
Klima, die Mentalität, Konfrontation mit nie gese-
henem technischem Fortschritt, fehlende finanzi-
elle Unterstützung für die zurückgebliebene und
zumeist große Familie und vor allem Heimweh las-
sen viele Dominikanerinnen wieder in die Heimat
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