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len einverstanden, sofern eindeutige Beweise des
Betruges vorgelegt werden könnten.
Die endgültige Auszählung verzögerte sich, die
Diskussionen um einen Wahlbetrug rissen nicht
ab. Schließlich wurde als offizielles Ergebnis ein
Vorsprung von etwa 20.000 Stimmen für
Balaguer
bekanntgegeben. Da daraufhin die Proteste nicht
abrissen, wurde die siebente Amtszeit
Balaguers
auf zwei Jahre begrenzt. 1996 lief die
befristete
Amtszeit
ab,
Balaguer
konnte das Gesicht bewah-
ren und in Ehren abtreten. Das Rentnerdasein be-
kam ihm wohl nicht. 1999 stellte er sich seiner Par-
tei „als möglicher Präsidentschaftskandidat“ für
die Wahl 2000 zur Verfügung - im zarten Alter
von 92 Jahren!
Im Jahr 2002 verstarb
Joaquín Balaguer;
eine Ära
ging zu Ende.
Neuer
Staats-
präsident
Eine
neue Zeitrechnung
konnte bereits 1996 be-
ginnen, denn der Uraltrivale
Juan Bosch
trat auch
nicht mehr an. Erstmals seit
Trujillos
Ermordung
konnte zwischen Kandidaten gewählt werden, zu
denen weder
Bosch
noch
Balaguer
gehörten. Im
ersten Wahlgang schaffte dann auch keiner der
drei Kandidaten die absolute Mehrheit, und so
kam es zu einer Stichwahl der beiden Bestplatzier-
ten,
Peña Gómez
und
Leonel Fernández.
Der in den USA ausgebildete
Fernández
ge-
wann schließlich knapp und wurde neuer Staats-
präsident. Vier Jahre später gewann
Rafael Hipóli-
to Mejía
von der PRD mit 49,87 % der gültigen
Stimmen die Wahl. Nach seiner Vereidigung ent-
ließ
Mejía
als Erstes etwa 300 Spitzenbeamte, da-
runter sämtliche Provinzgouverneure.
Mejía
war nicht unumstritten. Seine burschikose
Art gefiel längst nicht jedem, außerdem konnte er
drängende wirtschaftliche Probleme nicht lösen.
Die Auslandsverschuldung verdoppelte sich, die
Arbeitslosigkeit und die Inflation stiegen deutlich
an. Bei der Wahl 2004 erinnerten sich viele Domi-
nikaner an
Fernández,
der dann auch einen klaren