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In-Depth Information
Rio de Janeiro
aktuell
In Rio geschieht Großes. Als Austragungsort der Fußball-WM 2014 und Gastgeber der
Sommerolympiade 2016 erlebte die Cidade Maravilhosa (Wunderbare Stadt) im letzten
Jahrzehnt enorme Veränderungen. Ambitionierte urbane Bauprojekte, neue Museen und
Konzerthallen, die verbesserte Infrastruktur und anhaltende Investitionen in den Favelas
lassen die cariocas (Einwohner Rios) auf goldene Zeiten hoffen.
Die besten Filme
Cidade de Deus (Regisseur: Fernan-
do Meirelles, 2002) Der für den Oscar
nominierte Film zeigt Brutalität und
Hofnung in einer Favela Rios.
Orfeu Negro (Regisseur: Marcel Ca-
mus, 1959) Inszeniert den Mythos von
Orpheus und Eurydike vor der Kulisse
von Rios Karneval zu progressiven
Bossa-nova-Klängen.
Central do Brasil (Central Station,
Regisseur: Walter Salles 1998)
Epische Reise durch ein wenig
glanzvolles Brasilien; spielt in Rio und
im Nordosten.
Madame Satã (Regisseur: Karim
Aïnouz, 2002) Mitreißendes Porträt
des düsteren Viertels Lapa in den
1930er-Jahren.
Die besten Bücher
Bossa Nova (Ruy Castro, 2000)
Faszinierender Blick auf die Dichter,
Komponisten und Künstler hinter der
Musik.
Samba (Alma Guillermoprieto, 1991)
Beschreibt die Wochen vor Karneval in
der Favela Mangueira.
Brazil on the Rise (Larry Rohter,
2010) Über die Kultur, Geschichte
und den wirtschaftlichen Wandel
Brasiliens.
Rio de Janeiro (Ruy Castro, 2004)
Kurze Chronik faszinierender Bege-
benheiten in Rios Geschichte.
Zeit des Booms
Rios blühende Wirtschaft, hinter der die aufstrebende
Mittelklasse steht, spiegelt die Brasiliens wider. 2012
löste das Land Großbritannien als sechstgrößte Wirt-
schaft der Welt ab. Präsidentin Dilma Rousseff, das
erste weibliche Staatsoberhaupt in der fast 200-jähri-
gen Geschichte des Landes, setzt - zur Überraschung
vieler ihrer Widersacher - den ökonomischen Erfolgs-
kurs fort. Damit einher geht ein Konsumwahn, zudem
öffnen viele neue Restaurants, Bars und Boutiquen ihre
Pforten. Negative Begleiterscheinung sind die hohen
Lebenshaltungskosten. Laut einer Mercer-Studie war
Rio 2013 die dreizehntteuerste Stadt der Welt und wur-
de darüber hinaus kürzlich zu einem der Orte mit den
höchsten Hotelpreisen der Welt erklärt.
Olympischer Wandel
Angesichts der Fußball-WM und Sommerolympiade in-
vestiert die Metropole Milliarden Reais in Bauprojekte
und Infrastruktur. Das Maracanã-Stadion wurde für
800 Mio. R$ umgebaut, in die Barra da Tijuca flossen
als Standort des Olympischen Dorfes und Hauptaus-
tragungsort noch viel mehr Gelder - insgesamt werden
für die Spiele ganze 23 Mrd. R$ ausgegeben. Dabei
liegt der Fokus nicht nur auf Sport. In Rios Hafenvier-
tel nördlich des Zentrums ist ein noch ehrgeizigeres
Projekt im Gange, das für Bewohner und Besucher viel
größere Bedeutung hat. Der einst unattraktive Küsten-
abschnitt wird mit neuen Gärten, Radwegen, kulturel-
len Flächen und Museen (darunter das von Santiago
Calatrava entworfene Museum of Tomorrow) verschö-
nert. Eine Stadtbahn soll das Viertel mit dem Zentrum
verbinden. Indes geht der Ausbau der Metro weiter; die
Fertigstellung der Tunnel zwischen Barra und Ipanema
ist vor 2016 geplant.
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