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Sanierung der Josefstadt abgeris-
sen wurden. Die Nazis erlaubten 40
jüdischen Fachleuten, alle kulturel-
len Güter der 153 jüdischen Gemein-
den in Böhmen zu erfassen, nicht
etwa um das jüdische Erbe zu bewah-
ren, sondern wegen des finanziel-
len Werts. Dennoch blieben so mehr
als 100.000 Exponate - Thorarollen,
Handschriften, Silbergegenstände,
Mäntel, Tempelvorhänge - erhalten.
Nur Hana Volávková, die als einzig
von den Fachleuten überlebte, leitete
nach 1945 das Museum. Die Samm-
lung ist in Ausstellungen in den Syna-
gogen Ü - SS zu besichtigen.
µ U staré školy 1, Metro A: Staroměstská,
U Starého hřbitova, Tel. 222317191,
www.jewishmuseum.cz, tägl. außer
samstags und den jüdischen Feierta-
gen April-Okt. 9-18 Uhr, Nov.-März
9-16.30 Uhr, Tickets siehe Pinkas-
Synagoge Ú .
Jüdisches Rathaus
Nirgendwo sonst als in Prag hatten jü-
dische Bürger in der Diaspora ein ei-
genes Rathaus. Das Gebäude, 1541
erstmals erwähnt, liegt in der Meiselo-
va (Meiselgasse) und hat einen Turm
mit zwei Uhren, eine mit lateinischem
Zifferblatt, die andere mit hebräi-
schem, deren Zeiger sich in entgegen-
gesetzter Richtung bewegen.
À JüDisches museum
(žiDoVsKé muzeum) **
[h6]
1994 war es so weit, die jüdische Ge-
meinde erhielt vom tschechischen
Staat das von Hugo Lieben 1906 ge-
gründete Museum zurück.
Ursprünglich hatte Hugo Lieben
Archivalien und Kultgeräte von zwei
Synagogen gerettet, die bei der
Die neustaDt
Franz Kafka
Franz Kafka (1883-1924) ist am
neuen Jüdischen Friedhof beerdigt
worden. Der Schriftsteller wurde in
der ersten Gräberreihe an der Mauer
bestattet und ruht hier zusammen mit
seinen Eltern. Ein Schild neben der
Zeremonienhalle gegenüber vom Ein-
gang weist den Weg dorthin. Seit sei-
ner Entstehung im Jahre 1890 ist der
Neue Jüdische Friedhof die zentrale
Begräbnisstätte der Prager jüdischen
Gemeinde.
µ Izraelská 1, Metro A: Želivského,
Tel. 226235248, April-Sept. So.-
Do. 9-16.30 Uhr, Fr. 9-14.30
Uhr, Okt.-März So.-Do. 9-15.30
Uhr, Fr. 9-13.30 Uhr, samstags
und an jüdischen Feiertagen ge-
schlossen. Letzter Eintritt ist eine
halbe Stunde vor Schließung.
Nachdem die Altstadt nicht mehr
wachsen konnte, beschloss Karl IV.
1348, eine neue Stadt zu gründen.
Im Gegensatz zur Altstadt mit ihren
engen Gassen bot sie genug Platz für
den Handel mit Pferden, Vieh und Ge-
flügel. Nach den radikalen Bauverän-
derungen in der zweiten Hälfte des
19. Jh. ging der historische Charak-
ter der Neustadt fast verloren. Des-
halb bietet sie heute weniger Sehens-
würdigkeiten als Altstadt, Hradschin
oder Kleinseite. Die ursprüngliche Ar-
chitektur ist zersplittert, konzentrier-
ter lässt sie sich noch am Karlsplatz
oder in Straßen wie Hybernská oder
Panská finden. Dennoch: In keinem
anderen Viertel schlägt der Puls der
tschechischen Hauptstadt schnel-
ler - das merkt der Besucher rasch
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