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jagte Johnny Depp in „From Hell“ den
Serienmörder Jack the Ripper. 2002
rettete in der „Liga der außergewöhn-
lichen Gentlemen“ Sean Connery die
Welt vor einem Terroranschlag. Bru-
ce Willis („Das Tribunal“) geriet durch
wilde Partys mit tschechischen Mo-
dels in die Schlagzeilen.
Die Prager haben aber die Nase
voll: Mal wachsen Palmen, mal wird
Papierschnee gestreut, mal weisen
Schilder den Weg zur Pariser Metro.
Aber vor allem schränkt jede aufwen-
dige Produktion die Bewohner der Alt-
stadt ein: Straßensperren, noch mehr
Verkehr, geschlossene Geschäfte
und Büros, gesperrte Parkplätze. Pro-
duktions- und Servicefirmen profitie-
ren dagegen von Aufträgen, Hunder-
te Komparsen und Techniker bekom-
men Arbeit - und auch tschechische
Stars und Sternchen dürfen gelegent-
lich mitspielen. Doch die Konkurrenz
schläft nicht: Rumänien bietet noch
niedrigere Produktionskosten, in Un-
garn bekommen die Hollywoodstudi-
os 20 % des im Land investierten Gel-
des zurück. Die tschechische Regie-
rung dagegen hat einige großzügige
Steuervergünstigungen abgeschafft.
Aber noch ist Prag der Liebling der in-
ternationalen Filmbranche.
Regisseur Miloš Forman, der in seiner
Heimatstadt den Mozartfilm „Amade-
us“ drehte. Dafür gab es acht Oscars
und eine Riesenwerbung für Prag.
„Die Dreharbeiten zu Amadeus wer-
de ich nie vergessen“, sagte Forman
Jahre später. „Vor allem wegen der
ständigen Überwachung durch die
politische Geheimpolizei waren sie
eine eindringliche Erfahrung.“ In den
ersten Jahren nach der politischen
Wende wurde Prag zum „Hollywood
des Ostens“. Die Produktionskosten
waren viel niedriger als im Westen,
die Altstadt ist eine einzige Kulisse
und die Filmstudios in Barrandov ha-
ben einen hervorragenden Ruf. Tom
Cruise erfüllte seine „Mission: Im-
possible“ in Prag, im Stadtteil Olšany
Mal ist Prag London, mal - wie
hier - Paris
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