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wohnen in den paneláky, Plattenbau-
siedlungen, in denen neue Einkaufs-
zentren entstanden. Wo Prag am
schönsten ist, gehört die Stadt nicht
mehr den Pragern - viele können
sich Wohnen und Leben im Zentrum
nicht mehr leisten. Die Kluft zwischen
Arm und Reich wächst. Rentner, jun-
ge Familien, schlecht bezahlte Akade-
miker oder Krankenschwestern ge-
hen oft einem zweiten Job nach. Alles
wird teurer: Restaurants, Lebensmit-
tel, Wohnungen und sogar das Nati-
onalgetränk Bier. Enttäuscht wenden
sich viele Prager der tschechischen
kommunistischen Partei zu - zumal
die freie Marktwirtschaft auch gesell-
schaftliche Probleme gebracht hat,
die vor der politischen Wende fast
unbekannt waren: 2000 Obdachlo-
se leben auf Prager Straßen, in eini-
gen Stadtwinkeln blühen Prostitution
und Drogenhandel und die Fremden-
feindlichkeit vor allem gegen Roma
nimmt zu.
Sorge bereitet den Pragern auch
die zunehmende Luftverschmutzung.
80 bis 90 % aller schädlichen Emissi-
onen werden durch Autoabgase pro-
duziert. Die engen Straßen der Innen-
stadt sind verstopft mit Autos, dazwi-
schen drängen sich Pferdekutschen
und Ausflugszüge. Nach einem Un-
fall oder bei Straßenbauarbeiten ist
der Verkehr für mehrere Stunden
lahmgelegt. Für die wachsende Zahl
von Automobilen ist die Infrastruk-
tur vollkommen unzureichend, die
Suche nach einem Parkplatz zerrt
an den Nerven. Dabei verfügt Prag
über einen vorzüglich funktionieren-
den öffentlichen Nahverkehr, dessen
Der Altstädter Ring, das Herz
der Prager Altstadt, wird heute von
Touristen beherrscht
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