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Das antlitz Der metropole
Die 1,2 Millionen Prager lieben ihre
Stadt - Prag trägt im Tschechischen
das weibliche Genus - und sind bei
aller Nörgelei stolz darauf. Geliebt ha-
ben sie Prag auch während der kom-
munistischen Jahre, aus deren Tris-
tesse jetzt eine bunte, quickleben-
dige Metropole hervorgegangen ist,
die sich auf ihre einstige Bedeutung
in der europäischen Geschichte und
Kultur besinnt. Als Zeugen der ruhm-
reichen Vergangenheit blieben präch-
tige Baudenkmäler erhalten - Roma-
nik, Gotik und vor allem Barock und
Jugendstil prägen das Gesicht der
Stadt. Wer das Glück hat, mit Einhei-
mischen in nähere Bekanntschaft zu
treten, sollte denn auch für ihre Be-
geisterung aufgeschlossen sein. Die
Stadt boomt: Ausländische Investo-
ren bringen Kapital, die Tourismus-
branche bilanziert (noch) Umsatz-
zuwächse, die Arbeitslosigkeit liegt
unter drei Prozent. Aber mit westli-
chem Lebensstil und freier Marktwirt-
schaft kamen neue Probleme: stei-
gende Preise, Verkehrschaos, Um-
weltverschmutzung, Kriminalität und
wachsende soziale Unterschiede. Die
Prager beobachten diese Entwick-
lung skeptisch. Aber 90 % wollen ei-
ner Umfrage zufolge trotz aller Prob-
leme Prag nicht verlassen und sind
hier zufrieden.
Es verwundert also nicht, dass ein
Tscheche auf die Frage nach der
schönsten europäischen Stadt nur
eine Antwort kennt: „Prag“. Und nicht
wenige Touristen pflichten ihm nach
einigen Tagen schon bei. Nur selten
findet man eine so hohe Konzentra-
tion von Baudenkmälern und histo-
rischen Stadtvierteln, kaum eine an-
dere europäische Stadt hat einen
so kompakten, unversehrten Stadt-
kern, der zum Weltkulturerbe zählt.
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