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durch. Eine flache, harmlose Furt kann
nach starken Regenfällen innerhalb von
wenigen Stunden beträchtlich an-
schwellen.
Wer die Weite und Einsamkeit des
Hochlands erfahren möchte, wer das
Abenteuer sucht oder die vom Vulka-
nismus und Eis der Gletscher gestaltete
Landschaft im Landesinnern hautnah
erleben möchte, ist auf ein geländegän-
giges Fahrzeug angewiesen. Im Hoch-
land ist nur der robuste, hochbeinige
Geländewagen das Auto der Wahl.
4WD-Pkw erreichen auf den Hochland-
pisten schnell ihre Grenzen. Ihr Fahr-
werk ist weniger robust als das „echter“
Geländewagen. Die Unterbodenfrei-
heit eines Pkw mag vielleicht gerade
noch ausreichen, damit Gesteins-
brocken nicht ständig am Bodenblech
schrammen; die vorderen und hinteren
Überhänge der Karosserie sind jedoch
zu groß und die Bauchfreiheit ist zu ge-
ring, um stufiges Gelände in Lavafel-
dern zu meistern. Haupthindernis ist
auch die ungenügende Watfähigkeit
der Pkw, die allenfalls 30 cm beträgt.
Flüsse, die auf Hochlandpisten gefurtet
werden müssen, können doppelt so tief
sei.
An dieser Stelle eine Warnung! Der
Abenteuer-Reisende hat in Island keine
grenzenlose Freiheit. Dem 4WD-Toben
in unberührter Landschaft sind strikte
Grenzen gesetzt. Zu Recht! Natur-
schutz hat Vorrang! Die Landschaft
und die dünne Pflanzendecke sind hier
in der Nähe des Polarkreises sehr emp-
findlich. Die Spuren wilder Gelände-
fahrten abseits der Pisten sind ökologi-
sche Wunden, die Jahrzehnte brau-
chen, um zu verheilen. Das Fahren au-
ßerhalb freigegebener Pisten wird
streng geahndet.
In Island ist der Geländewagen weder
Statussymbol noch Modeerscheinung
und schon gar nicht äußeres Zeichen
von Draufgängertum und Abenteurer-
natur - er ist im Hochland schlichtweg
ein unabdingbares Muss, reines Mittel
zum Zweck, um sicher und ohne Scha-
den von einem Ort zu einem anderen
zu gelangen, was für viele Isländer eine
tägliche Notwendigkeit ist.
Isländer sind aber auch Autonarren.
Manch ein Geländewagen erinnert
eher an eine Miniaturausgabe des le-
gendären „Big Foot“, der mit seinen
Riesenrädern die größten Hindernisse
überwindet, als an ein alltagtaugliches
Off-road-Gefährt. Höher gelegte Fahr-
werke und dicke Reifen der Dimension
38 x 14,5 R 15 bestimmen immer mehr
auch das Straßenbild Reykjavíks. Solche
Reifen und Fahrzeuge („Super-Jeeps“)
sind für die Isländer notwendig, um auf
die Gletscher und im Winter auf Tief-
schnee fahren zu können. Fahrzeuge
mit derartigen Breitreifen, bei denen zu-
sätzlich noch der Luftdruck stark redu-
ziert ist, bleiben auch im tiefsten Neu-
schnee mobil. Die dicken, platten Rei-
fen der isländischen Super-Jeeps wer-
den umgangssprachlich als „gleðigum-
mi“ („Freudengummi“ - Kondom) be-
zeichnet.
Schild an der Ringstraße -
es kann weit sein bis zur nächsten Tankstelle
 
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