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kaum etwas zum Leben übrig blieb,
stahlen sie Schafe und versteckten das
Fleisch in der Höhle.
Auf der Straße Nr. 29 in Richtung
Sandvík durchfährt man bald einen Tun-
nel, hinter dem ein Fahrweg nach
rechts zur einzigen „aktiven“ Kohlegru-
be auf den Färöern abzweigt. Die hier
außerhalb der Fischfangsaison geför-
derte Kohle wird stark subventioniert
und dient nur dem Eigenverbrauch der
Färöer. Zur Zeit der Industrialisierung in
Europa waren hier mehrere Gruben in
Betrieb; die Kohle wurde von Hvalba
aus exportiert. Davon zeugen heute
noch die gut erkennbaren Abraumhal-
den. Die einzige Töpferei der Südin-
seln, „Føroya Steintoy“, stellt in Hvalba
färöische Töpferwaren her.
Nach dem Tunnel führt die Straße
steil hinunter ins Tal der Sandvíksá. In
der flachen Sandbucht, wo der Bach in
den Fjord mündet, liegt der 120 Ein-
wohner zählende Ort Sandvík. Von der
Bucht hat man eine herrliche Aussicht
auf die unbewohnten Inseln Stóra Dí-
mun und Lítla Dímun. Im grasgedeck-
ten ehemaligen Haus eines Fischers
und Bauern aus dem Jahr 1860 befin-
det sich ein kleines Heimatmuseum,
das neben Einrichtungsgegenständen
auch alte Werkzeuge zur Wollverarbei-
tung und für den Fischfang zeigt.
Die Straße Nr. 20 zweigt in Trongisvá-
gur nach Süden in Richtung Øravík ab.
Sie führt am Trongsgisvágsfjørður ent-
lang und bietet eine gute Aussicht auf
Tvøroyri. Im Fjord fallen die runden
Pontons der Lachszuchtanlagen auf.
Øravík, das nur aus einem Gehöft und
dem Gästehaus við Á (Zimmer, Schlaf-
sackunterkunft, Camping) besteht, er-
reicht man nach 7 km. Hier gabelt sich
die Straße erneut, östlich geht es nach
Fámjin an der Ostküste. Von dort kann
man eine schöne Wanderung zum na-
he gelegenen Kirkjuvatn machen.
Wir fahren weiter auf der Nr. 20 am
Fjord und an den beeindruckenden,
schroffen Steilküsten im Westen Suðu-
roys entlang nach Süden. In Hov soll
einst der erste Siedler von Suðuroy ge-
lebt haben. „Hov“ bezeichnet einen
heidnischen Tempel, und davon leitet
sich der Name des Orts ab. Der Siedler
wurde bei undir Homrum begraben,
das einzige Häuptlingsgrab auf den
Färöern.
Über Porkeri mit seiner Holzkirche
von 1847 erreicht man nach 25 km Vá-
gur im Vágsfjørður. Die 1400 Einwoh-
ner des Orts leben hauptsächlich vom
Fischfang und der Fischverarbeitung.
Der Hafen mit den kleinen Bootshäus-
chen ist sehenswert. Am Eingang zur
Kirche steht das Denkmal des Pfarrers
und Dichters Jákup Dahl. Im Stóra
Pakkhús, dem 1901 erbauten Lager-
haus und heutigen Kulturzentrum des
Orts, wurde ein Museum eingerichtet.
In der neu erbauten Wollspinnerei „Si-
ri“ werden dicke Wollpullover aus färöi-
scher Wolle gestrickt (Werksverkauf).
Im Haus daneben können die Werke
und das Atelier der Malerin Ruth Smith
besichtigt werden.
Nordwestlich von Vágur liegt das
Ryskidalur mit einem See, in dem man
angeln kann. Eine holprige Straße führt
zur Bucht í Botni an der Westküste.
Südwärts kann man zum Aussichts-
punkt Skúvanøs fahren.
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