Travel Reference
In-Depth Information
achteckige Kirche der Färöer. Das neue
Altarbild schuf Torbjørn Olsen; es stellt
eine Abendmahlszene dar, an der be-
kannte zeitgenössische Färinger teilneh-
men. Der Bach Kluftá hat westlich des
Ortes eine tiefe Schlucht mit Wasserfäl-
len gebildet, die man auf einem Pfad er-
reichen kann. Auf der gegenüberliegen-
den Seite des Fjords liegt der Ort Eiði.
Die Straße endet in Tjørnuvík; das ma-
lerische Dorf liegt in einer windge-
schützten Bucht von Bergen umgeben,
von denen kleine Wasserfälle he-
rabstürzen. Beim Parkplatz am Ortsan-
fang steht ein Toilettenhäuschen, wo
auch die Wohnmobil-Toilette entleert
werden kann. An den steilen Grashän-
gen wird Heu gewonnen und an der
Küste können wir kleine Kartoffeläcker
entdecken, die mit Steinen als Wind-
schutz eingerahmt sind. In der Umge-
bung des Ortes fand man alte Wikin-
gergräber, deren Beigaben im Histori-
schen Museum in Hoyvík bei Tórshavn
ausgestellt sind. Die Fahrt nach Tjørnu-
vík lohnt sich auch wegen der guten
Aussicht auf die beiden 70 m hohen
Felsen Risin og Kellingin (Riese und
Trollweib), die im Meer vor der Steilküs-
te des Kaps Kollur auf der gegenüberlie-
genden Insel Eysturoy emporragen. Die
Sage berichtet, dass der Riese und sein
Trollweib einst Island verließen, weil es
dort nichts mehr zu essen gab. Auf den
Färöer-Inseln sahen sie, dass dort noch
Nahrung vorhanden war. Deshalb woll-
ten sie die einsam im Meer gelegenen
Inseln nach Island ziehen. Dies konnte
allerdings nur in der Nacht geschehen,
denn das Licht der Sonne hätte die bei-
den Riesen zu Stein erstarren lassen.
Der Riese und sein Trollweib vergaßen
jedoch bei ihrer anstrengenden Arbeit
die Zeit und wurden vom Tag über-
rascht.
Im Sommer finden nach Voranmel-
dung geführte Wanderungen zum
Stakkur, einem freistehenden Felsen an
der Nordküste, statt. Auf ihm weiden
Schafe. Stahlseile sind über den tiefen,
schmalen Spalt zwischen dem Felsen
und der Küste gespannt, an denen eine
kleine, offene Gondel mit einer Hand-
winde hinübergezogen wird. Wer ein-
mal den Nervenkitzel dieser färöischen
Gondelfahrt erleben möchte, kann sich
in der Tourist-Info in Tórshavn anmel-
den. Der „Guided Walk to the Seastock
in Tjørnuvík“ beginnt um 14 Uhr und
dauert 5 Stunden.
Wir überqueren die Sundbrücke und
fahren auf der Insel Eysturoy die Straße
Nr. 62 nach Norden in Richtung Eiði.
Mit dem Bau der Brücke und der An-
bindung an die Hauptstadt erlebte
Eysturoy einen wirtschaftlichen Auf-
schwung; davon zeugen die vielen neu-
en Wohnhäuser in den Orten entlang
der Straße. Eiði gilt mit seiner Fischfa-
brik und dem Bau des Wasserkraft-
werks beim Eiðisvatn als besonders auf-
strebender Ort. Dies erkennt man auch
an den vielen neu erbauten Häusern.
Vom Hotel Eiði haben wir einen guten
Blick auf den 882 m hohen Slættara-
tindur, den höchsten Berg der Färöer.
Die zur Küste hin steil abfallenden Wän-
de des 343 m hohen Bergs Kollur sind
der Lebensraum vieler Vögel. Tief unten
stürmt die harte Brandung an die Küste
und nagt beständig am Riesen und sei-
nem Trollweib; die beiden Felsen sehen
Search WWH ::




Custom Search